US-Gouverneurin: Abtreibung ist ‚lebenserhaltend’

2. Mai 2020 in Prolife


Die Einschränkungen des Bundesstaates Michigan zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zählen zu den strengsten der USA. Trotzdem werden Abtreibungen weiterhin durchgeführt.


Grand Rapids (kath.net/LifeNews/jg)
Gretchen Whitmer, die Gouverneurin des US-Bundesstaates Michigan, hat in einem Fernsehinterview Abtreibung zu lebenserhaltenden Maßnahmen gezählt. David Walkowiak, der Bischof von Grand Rapids (Michigan), hat mit dem Satz gekontert: „Zwei Personen betreten eine Abtreibungsklinik. Nur eine kommt heraus.“

Whitmer hat ihrem Bundesstaat strenge Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verordnet. Den Einwohnern von Michigan ist es beispielsweise untersagt, ihre privaten Boote in Betrieb zu nehmen und ihre eigenen Ferienwohnungen zu besuchen. Nicht essentielle medizinische Leistungen wurden ebenfalls untersagt, um Personal und Ressourcen für den Kampf gegen das Corona-Virus frei zu stellen. Eine Ausnahme gibt es allerdings für Abtreibungen.

In der Sendung „The Axe Files“ des Nachrichtensenders CNN verteidigte Whitmer ihre Entscheidung. „Die Gesundheitsversorgung einer Frau, ihre ganze Zukunft, ihre Fähigkeit zu entscheiden ob und wann sie eine Familie gründet ist nicht eine Wahlmöglichkeit, sondern eine Grundlage ihres Lebens“. Weiter sagte sie: „Es ist lebenserhaltend und es ist etwas, bei dem sich der Staat nicht einmischen sollte.“

Bischof Walkowiak erinnerte daran, dass mehr als 150.000 Mütter mit niedrigem Einkommen jedes Jahr ihre Kinder in katholischen Krankenhäusern auf die Welt bringen und zehntausende Schwangere und junge Mütter von der Kirche unterstützt würden. Die Kirche dürfe nicht aufhören, sich für den Schutz jedes Menschen, innerhalb und außerhalb des Mutterleibes, einzusetzen, betonte er.

Die katholische Bischofskonferenz des Bundesstaates Michigan hatte Whitmers Aussage ebenfalls kritisiert. Einerseits seien medizinische Eingriffe und sogar der Erwerb von Saatgut für den eigenen Garten untersagt, andererseits bezeichne die Gouverneurin einen Eingriff, der eine sich entfaltende menschliche Person absichtlich zerstöre, als „lebenserhaltend“, kritisierten die Bischöfe in einer Stellungnahme. „Die Logik ist von der Realität getrennt: Nacht ist nicht Tag; Krieg ist nicht Frieden“, schreiben die Bischöfe wörtlich.



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