Kardinal Burke: Vatikan bedankt sich bei China, nicht bei Taiwan

26. April 2020 in Weltkirche


Beide Länder haben den Vatikan mit dringend benötigten medizinischen Gütern unterstützt. Die kommunistische Volksrepublik China genieße beim Heiligen Stuhl offenbar eine privilegierte Position, kritiserte der Kardinal.


Vatikan (kath.net/lifesitenews/jg)
Raymond Kardinal Burke hat dem Vatikan vorgeworfen, der Volksrepublik China öffentlich für seine Großzügigkeit zu danken, Taiwan aber nicht zu erwähnen. Beide Länder haben dem Vatikan dringend benötigte medizinische Güter geschickt.

Matteo Bruni, der Direktor der Pressestelle des Heiligen Stuhls, hat am 9. April die Lieferung aus dem kommunistischen China als „Ausdruck der Solidarität des chinesischen Volkes“ bezeichnet. Der Heilige Stuhl wisse diese „großzügige Geste“ zu schätzen und danke den Bischöfen, den Katholiken, den Institutionen und allen Chinesen für die humanitäre Initiative.

Die Botschaft Taiwans am Heiligen Stuhl veröffentlichte am 14. April eine Erklärung, in der sie eine Spende von 280.000 Schutzmasken für den Vatikan und Italien bekannt gab. Dies sei ein „Zeichen der Verbundenheit mit Papst Franziskus und dem italienischen Volk, aber auch eine Hilfe für die italienische Kirche, die in der Begleitung der Kranken und Bedürftigsten, die unter dem Coronavirus leiden, stark engagiert ist“, sagte Botschafter Matthew Lee.

Der Vatikan hat zur Spende aus Taiwan bis jetzt noch keine Stellungnahme abgegeben.

Die kommunistische Volksrepublik China scheine beim Vatikan eine „privilegierte Position“ einzunehmen, sagte Burke und kritisierte erneut das umstrittene Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und China aus dem Jahr 2018. Seit dem Übereinkommen, dessen Text bis jetzt nicht bekannt gegeben worden ist, habe die Verfolgung glaubenstreuer Katholiken zugenommen, sagte der Kardinal.



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