Vatikan erhält Aufschub in Anti-Geldwäsche-Überprüfung

19. April 2020 in Weltkirche


Europarats-Kommission Moneyval verschiebt Überprüfung des Vatikans hinsichtlich Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung auf Herbst.


Vatikanstadt-Straßburg (kath.net/ KAP)
Eine Überprüfung des Vatikans hinsichtlich seiner Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung wird wegen der Corona-Krise auf den Herbst verschoben. Das teilte die Europarats-Kommission Moneyval am Freitag auf Anfrage mit. Ursprünglich sollte der mehrtägige Besuch der Experten aus Straßburg im Vatikan am 27. April beginnen. Neuer Termin sei jetzt vom 28. September bis 9. Oktober.

Wie ein Sprecher des Europarats weiter mitteilte, soll die Evaluation klären, ob im Vatikan die erforderlichen Gesetze und Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung in Kraft sind und ob diese angewandt werden. Bereits im März 2019 habe ein Training für die zuständigen Stellen begonnen. Es ist die fünfte turnusmäßige Untersuchung für den Heiligen Stuhl.

Der Bericht der Prüfer wird in einer Plenarrunde erörtert und veröffentlicht. Die Moneyval-Länderreports sind ein wichtiger Anhaltspunkt für die Vertrauenswürdigkeit von Finanzplätzen.

Die Finanzaufsicht AIF des Vatikans war im vergangenen Oktober im Zusammenhang mit einer Investment-Affäre in der Kirchenleitung in eine schwere institutionelle Krise geraten. Erst am Mittwoch wurde der Direktorenposten nach einem halben Jahr Vakanz neu besetzt: Dirketor ist nun der italienische Finanzwissenschaftler Giuseppe Schlitzer, der Wirtschaftswissenschaftler Federico Antellini Russo sein Stellvertreter. Bereits im November löste Carmelo Barbagallo den Schweizer Rene Brülhart ab, der den Posten als AIF-Präsident im Eklat verlassen hatte.

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