Verbot öffentlicher Gottesdienste "nur schwer zu ertragen"

15. April 2020 in Deutschland


Bischofskonferenzvorsitzender Bätzing übt deutliche Kritik an der Verlängerung des Verbotes öffentlicher Gottesdienste durch die deutsche Regierung und kündigt Gespräche an: Ich kann das nicht nachvollziehen


Bonn (kath.net)
In Deutschland steigt die Unzufriedenheit der Bischöfe mit dem weiteren Verbot von öffentlichen Gottesdiensten deutlich an. Dies zeigt eine Stellungnahme von Bischof Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, zu den neuen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung von heute. "Mit Enttäuschung nehme ich allerdings zur Kenntnis, dass das Verbot von öffentlichen Gottesdiensten aller Religionsgemeinschaften derzeit erhalten bleiben soll. Angesichts von ersten Lockerungsmaßnahmen in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens kann ich das nicht nachvollziehen, erst recht nicht nach der sehr deutlichen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in der vergangenen Woche zu den schwerwiegenden Eingriffen in die Religionsfreiheit."

Bätzing kündigt an, dass man als katholische Kirche am kommenden Freitag im Bundesministerium des Innern einen Lösungsvorschlag einbringen werde, wie wir Religionsausübung und Infektionsschutz gleichermaßen gewährleisten können. "Wir haben das Verbot von Versammlungen zur Religionsausübung bisher hingenommen, weil wir dieses Verbot vorübergehend für angemessen hielten und damit unseren möglichen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Virus-Pandemie leisten wollten. Das Verbot öffentlicher gemeinsamer Gottesdienste greift allerdings tief in das Recht der freien Religionsausübung ein und war insbesondere während der Kar- und Ostergottesdienste für viele Gläubige nur schwer zu ertragen."



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