Griechenland: Orthodoxe Ostern werden nicht verschoben

8. April 2020 in Chronik


Osterfest findet auch in Griechenland wie überall in der orthodoxen Kirche am 19. April statt - Ende Mai sollen aber österliche Zeremonien nachgeholt werden.


Athen/Wien (kath.net/ KAP)
Entgegen anderslautender Medienberichte wird das orthodoxe Osterfest in Griechenland heuer nicht verschoben. Es findet, wie in der gesamten Orthodoxie am 19. April statt. Die ständige Synode der Orthodoxen Kirche von Griechenland erklärte nach einer Telefonkonferenz (Mittwochabend), sie bete, dass die Gefahr durch das Coronavirus bald vorbei sei und Klerus und Gläubige am 26. Mai gemeinsam ein österliches Fest feiern können. Ausdrücklich hält die Synode fest, dass am 26. Mai aber nicht Ostern gefeiert wird.

Der 26. Mai ist bewusst gewählt, weil es der Tag vor dem orthodoxen Fest Christi Himmelfahrt (27. Mai) ist, mit dem der orthodoxe Osterfestkreis endet und wo zum letzten Mal in Gottesdiensten der österliche Hymnus "Christus ist auferstanden" gesungen wird. Festliche Oster-Zeremonien, die in der griechischen Tradition von großer - vor allem volkstümlicher - Bedeutung sind, sollen deshalb in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai nachgeholt werden, sofern dann schon wieder große öffentliche Versammlungen erlaubt sind, wie die Synode erklärte.

Zur Eindämmung der Pandemie sind in Griechenland seit Mitte März öffentliche religiöse Feiern verboten. Die von Kirchenoberhaupt Erzbischof Hieronymos geleitete ständige Synode rief die orthodoxen Christen auf, die Vorschriften der Behörden zu befolgen. Bis zum 11. April sollten alle zu Hause bleiben.

Die Gottesdienste in der orthodoxen Karwoche und zum orthodoxen Osterfest (19. April) finden in kleinstem Rahmen hinter verschlossenen Türen statt, wie die Synode in ihrer jüngsten Erklärung festhält. Nur die minimalst notwendige Zahl an Priestern und Sängern ist zugelassen. Den Gläubigen ist die Teilnahme untersagt. Sie sollen die Gottesdienste über die Medien mitfeiern.

Nach dem orthodoxen Kalender wird Ostern in diesem Jahr am 19. April gefeiert und damit eine Woche später als von Katholiken und Protestanten. Auch Christi Himmelfahrt ist für orthodoxe Christen eine Woche später. Die Ostkirchen bestimmen beide Termine nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen haben. Zu einem gemeinsamen Ostertermin wird es wieder im Jahr 2025 kommen.

In Griechenland waren bis Donnerstag 52 Todesopfer aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus registriert.

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