#Corona Auswirkungen für die deutschen Bistümer werden dramatisch

2. April 2020 in Deutschland


Deutscher Volkswirt: In Deutschland droht 2020 ein Kirchensteuerrückgang von zehn bis fünfzehnt Prozent. Das Erzbistum Köln verliert um die 70 Millionen Euro


Köln (kath.net)
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise werden auch für die deutschen Bistümer dramatisch werden. Dies meint der Volkswirt Ernst Dohlus im Interview mit dem Domradio, da die Kirchensteuer in Deutschland von der Höhe der Lohn- und Einkommensteuer abhängt und 57 Prozent der Steuerzahler Kirchenmitglieder sind. Bei einem Rückgang von 35 Milliarden in Deutschland bedeutet dies, dass beide christlichen Kirchen zusammen etwa 1,5 Milliarden Euro weniger Kirchensteuer bekommen werden, dies zehn bis fünfzehn Prozent als in den Wirtschaftsplänen. Laut Dohlus wird dies bereits im Mai spürbar werden, da etwa fünf Millionen Selbständige und Kleingewerbetreibende im April keine oder weniger Steuervorauszahlungen leisten werden. Am Ende des Jahres wird es weitere Einbrüche geben, da dann einerseits die Abgeltungssteuer für Kapitaleinkünfte viel weniger Geld in die Kirchenkasse bringt und auch die Bistümer am Aktienmarkt weniger oder keine Dividende bekommen werden. Im Bistum Köln könnten dadurch am Jahresende um die 70 Millionen Euro fehlen. "Dennoch könnte das Erzbistum Köln dieses Defizit ausgleichen durch seine Rücklagen, Köln ist ja eines der reichsten Bistümer in Deutschland.", meint der Volkswirt. Andere Bistümer wie Hamburg haben allerdings keine Rücklagen. Dort muss wohl laut Dohlus eine Schnellbremsung bei den Ausgaben erfolgen oder andere Bistümer müssen helfen. Zusätzlich kommt, dass durch die den Aussschluss der Menschen von den Gottesdiensten auch die Kollekten ausfallen.

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