Bischöfe machen Luft-Prozessionen gegen das Coronavirus

27. März 2020 in Weltkirche


Generalvikar in der Slowakei segnet Land und Menschen mit Reliquie von Kleinflugzeug aus - Weißrussischer orthodoxer Metropolit besprengt Minsk vom Hubschrauber aus mit Weihwasser


Bratislava/Minsk (kath.net/KAP) Angesichts der Corona-Pandemie haben Bischöfe in Weißrussland und der Slowakei die Menschen von der Luft aus gesegnet. Wie das Onlineportal der katholischen Slowakischen Bischofskonferenz berichtet, überflog der Generalvikar der Diözese Nitra, Peter Brodek, bereits am vergangenen Freitag mit einer sonst im Wallfahrtsort Hronsky Benadik aufbewahrten Reliquie in einem Kleinflugzeug das Land. Dabei segnete er "die gesamte Slowakei" und insbesondere "die Kranken, Ärzte, Sanitäter, Soldaten und Polizisten, um die Coronavirus-Epidemie und alle damit verbundenen Schwierigkeiten abzuwenden", wie es hieß.

Bei der Reliquie handelte es sich um ein in der Benediktinerabtei von Hronsky Benadik verehrtes Stück vom Schweißtuch der Heiligen Veronika. Mit der Reliquie wurde jahrhundertelang in Zeiten besonderer Not wie Pestepidemien und Überschwemmungen das Land und die Menschen gesegnet.

In Weißrussland unternahm der 85-jährige orthodoxe Metropolit Pawel, am Sonntag eine "Luftprozession" mit einer Ikone der Muttergottes. Er besprengte die Hauptstadt Minsk vom Helikopter aus mit Weihwasser, "damit der Allmächtige unser Land und das fromme weißrussische Volk vor der verhängnisvollen Epidemie schützt", wie die Kirche mitteilte.

Der katholische Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz und orthodoxe, protestantische, jüdische und muslimische Geistliche beteten derweil am Wochenende gemeinsam für ein Ende der Pandemie. Zu der interreligiösen Feier versammelten sie sich in der katholischen Roten Kirche am Minsker Unabhängigkeitsplatz. Das Gebet der Würdenträger der verschiedenen Glaubensgemeinschaften sei ein "Symbol für die gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung der Epidemie", sagte Kondrusiewicz.

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