Pro Choice ist niemals eine Wahl

14. Oktober 2019 in Kommentar


„Pro Choice“ ist immer am Ende der Tod - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Wien (kath.net)
Seit es in Deutschland, Österreich, Schweiz oder anderen Ländern in Westeuropa eine gegen Naturrecht und Menschenwürde eingeführte teilweise Legalisierung von vorgeburtlicher Kindstötung gibt, gibt es Menschen, die das Unrecht und das Elend der Abtreibung anprangern. Es gibt in allen westlichen Ländern Organisationen, die darüber aufklären, welches Unrecht, welches Elend und welches Drama jede einzelne Abtreibung ist.

Sie alle beschäftigen sich auch damit, welche Folgen dies für die Gesellschaft hat. Kennzeichnend für alle diese Gruppen ist eine enge Verbindung zum Christentum und zur Kirche sowie eine unbedingte Friedfertigkeit. Lebensrechtler haben zudem schon vor 40 Jahren auf den Zusammenhang zwischen Abtreibung und Euthanasie hingewiesen. Ein Staat, der das eine zulässt, wird auch das andere irgendwann akzeptieren. Wir erleben es gerade.

Seit einigen Jahrzehnten gab es Pro Abtreibungs-Bewegungen, die sich selbst als „Pro Choice“ bezeichnen. Von Beginn an schlug allen, die sich für das Recht auf Leben für die kleinesten und schwächsten der Gesellschaft einsetzen ein massiver Hass und eine erkennbare Gewaltbereitschaft von diesen „Pro Choice“ – Gruppen entgegen. „Pro Choice“ soll heißen, dass jede Frau die Wahl haben soll, ob sie ein Kind will oder nicht. Und schon an der Stelle beginnt die Lüge. Die Wahl, ob eine Frau ein Kind will oder nicht besteht bis zu dem Moment, in dem sie mit einem Mann schläft. Danach enden die Wahlmöglichkeiten und eine Entscheidung ist getroffen.

Nach der erfolgten Zeugung, die als Folge des Beischlafs immer eine Option ist, ist ein lebender Mensch in der Welt. „Pro Choice“, wie es die Abtreibungsaktivisten verstehen, ist nichts als die Wahl, ob ein lebendiges Kind leben darf oder sterben muss.

Mit brutaler Gewalt und massiver Propaganda bekämpft die Abtreibungslobby diese simple Wahrheit. Mit allen politischen Trick, mit orwellscher Sprachverbiegung, die aus Abtreibung reproduktive Gesundheit macht, mit eingeworbenen Millionen an Spenden setzen sich Abtreibungslobbyisten in nationalen und internationalen Parlamenten und Gremien dafür ein, die vorgeburtliche Kindstötung als Recht der Frau durchzusetzen. Der Druck auf Staaten und Regierungen ist enorm. Man erinnert sich noch recht gut, welch einen Aufwand an Öffentlichkeitsarbeit und Information für die EU- Abgeordneten es bedurfte, damit der sogenannte Estrela- Bericht im Dezember 2013 abgelehnt wurde.

Zahlreiche andere Berichte, in EU- oder UN- Gremien danach haben Abtreibung als Frauenrecht bezeichnet. Berichtet wird darüber nirgendwo. Denn auch das ist Fakt: Die Abtreibungslobby arbeitet vor allem im Geheimen, in den Hinterzimmern der Politik, die den Think Tanks der NGOs und überall dort, wo Einfluss auf die Politik geübt wird.

Niemand mache sich Illusionen darüber, dass die armen Mädels, die als Gegendemonstrantinnen bei den Märschen für das Leben weltweit „My Body, my Choice“ brüllen, mehr seien, als das willige Fußvolk der eigentlichen Verführer. Ihr Body ist längst missbraucht für eine Maschinerie, die Menschen zu willigen Arbeits- und Konsumbienen machen möchte und Reproduktion industriell und damit kontrollierbar zu regeln. Es braucht keine Verschwörungstheorie, um eine solche Annahme zu unterfüttern. Die zahllosen internationalen Berichte zur „reproduktiven Gesundheit der Frauen“ zeigen ein deutliches Bild, in dem chemische und mechanische Verhütung, Abtreibung in jeder Form, künstliche Befruchtung und Leihmutterschaft gemeinsam mit LGBT- Agenden zu einer steuerbaren und kontrollierte Fortpflanzungsstrategie zusammengefasst werden.

Darin liegt der Kern des Ganzen. Zudem gehörten die Abtreibung und die Geburtenkontrolle zu jeder sozialistischen Agenda. Politisch gesehen sind dies die althergebrachten sozialistischen Allmachtsphantasien, die dem Menschen zu einer Variablen in einer politischen Funktion degradieren. Theologisch gesprochen ist es der Dialog der Schlange mit dem Menschen im Paradies: Esst von dem Baum und ihr werdet sein wie Gott. In der Tat. Gott ist Herr über Leben und Tod. Der Mensch nicht. So ging es im Paradies daneben und sie geht es heute daneben, wenn der Mensch wie Gott sein will. Wer Abtreibung duldet oder gar vollends legalisiert, fügt den Menschen und der Gesellschaft schweren Schaden zu.

Denn auch dies sollte klar sein: „Pro Choice“ ist in letzter Konsequenz doch nur ein Todesurteil. Dieses Todesurteil trifft einen kleinen Menschen, der im Leib der Mutter getötet wird. Aus der Psychologie wissen wir, dass das Erleben einer gewaltsamen Tötung eines Menschen in unmittelbarer Nähe sowohl mit als auch ohne eigenes Mitwirken immer ein Trauma darstellt. Wir wissen nicht, was ein Trauma bewirkt.

Traumata sind unberechenbar. Das Trauma einer Abtreibung kann posttraumatisch schwere psychische Schäden bewirken. Die Folgen der Abtreibung werden nun endlich erstmal untersucht. Es bleibt zu hoffen, dass wir seriöse Ergebnisse bekommen.

Wer um die Traumata und die Traumafolgen weiß, kann sich auch erklären, wie die Gewaltbereitschaft des Fußvolkes der Abtreibungslobby zustande kommt. Auch hier wäre eine wissenschaftliche Untersuchung notwendig, denn wer nur grob hochrechnet, müsste schon darauf kommen, dass nach fast 50 Jahren und rund 6 Millionen Abtreibungsopfern kaum eine Familie in Deutschland nicht von Abtreibung betroffen ist. Merken wir uns, wenn sie uns ihre dreckigen Parolen entgegen brüllen. Wir wissen nicht, ob ihr Bruder, ihre Schwester, ihr Onkel oder ihre Tante, vielleicht gar ihr eigenes Kind dem Elend der Abtreibung zum Opfer gefallen ist.

Auch latente Bereitschaft zur Gewalt kann eine Folge eines Traumas sein. Das tückische an Traumata und den posttraumatischen Folgestörungen ist die Nichtvorhersagbarkeit und die fehlende Möglichkeit im Einzelfall Kausalitäten aufzuzeigen.
Diese beiden Stränge zusammen. Der persönliche Schaden, der bei jeder einzelnen Abtreibung gleich mehrere Opfer fordert: Das Kind, die Mutter oft auch der Vater, bis hin in das soziale Umfeld. Die gesellschaftlichen Folgen, die einerseits zu erheblichen demografischen Problemen führen und andererseits über Traumafolgen und andere Begleiterscheinungen nachhaltige Schäden verursachen dürften. Der Heilige Papst Johannes Paul II. nannte dies eine Kultur des Todes und warnte eindringlich davor. Es gesamtgesellschaftlich einen Paradigmenwechsel, der dieser Kultur des Todes, manifestiert durch das Elend der Massenabtreibung ein Ende setzt.

Es muss endlich verstanden werden, dass das Elend der Abtreibung ein Elend ist, dem gerade die Frauen ausgesetzt sind.„Pro Choice“ ist niemals eine Wahl. „Pro Choice“ ist immer am Ende der Tod.


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