Man muss nicht an den Klimawandel 'glauben'...

1. Oktober 2019 in Kommentar


"Jesus hat mir und dem Papst geboten, das Evangelium zu verkünden, nicht irgendwelche Theorien, weder Klimawandel noch den Evolutionsmythos" - Ein Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net)
Ich bin schon oft in meinem Leben kritisiert und auch beschimpft worden, aber selten so unsinnig wie jetzt in einem Leserkommentar zu kath.net. Dort las ich: "Weihbischof Laun hat wiederholt darauf hingewiesen, dass Priester nicht über den Klimawandel predigen sollen, denn davon verstehen sie nichts - das gilt auch für den Papst" Dazu schrieb jemand: „Hat Papst Franziskus denn das zu befolgen, was ein emeritierter Weihbischof von ihm fordert?“

Nein, lieber Unbekannter. Nicht mir hat er zu folgen, wohl aber der Vernunft und vor allem dem Evangelium, wenn ich von diesen Autoritäten her richtig und natürlich im angemessenen Ton rede und argumentiere. Übrigens würde das auch für einen muslimischen oder protestantischen Kritiker gelten. Aber der Reihe nach.

Erstens: Mit meinem Alter und Stand als Emeritus gegen mich zu argumentieren ist Unsinn, es zählen nur Argumente.

Zweitens: Man muss nicht an den Klimawandel „glauben“, er ist eine Tatsache. Offen bleibt die Frage nach der Ursache. Salzburg war einmal unter Eis und viele Landschaften ebenso. Ohne Autos und andere Menschenwerke ist das Eis längst weg. Niemand weiß mit Sicherheit, warum. Auch der Papst weiß es nicht. Jesus hat mir und ihm nur geboten, das Evangelium zu verkünden, nicht irgendwelche Theorien, weder Klimawandel noch den Evolutionsmythos , den jedes Moskito widerlegt und als nicht glaubwürdig erweist. Dafür, dass Päpste irren können in Fragen außerhalb ihrer Zuständigkeit gibt es genug Belege. Paulus hat Petrus kritisiert und Papst Benedikt hat im Vorwort zu seinen Büchern über Jesus gesagt, man könne ihn natürlich kritisieren und ihm widersprechen. Übrigens hat auch Papst Franziskus gesagt, man dürfe ihn kritisieren. In diesem Sinne:

Drittens: Leider Hat der Papst neben viel Gutem und Mutigem, auch Ansichten vertreten, die eindeutig falsch oder missverständlich sind. Güterabwägung in der Moral als wichtigster Grundsatz könnte zur Rechtfertigung von schwersten Sünden führen. Der Papst, der Dialog will, hat sich dem nötigen Dialog mit 4 Kardinälen und anderen Bischöfen verweigert und damit der Klärung seiner Lehre in Amoris laetitia. Andere Beispiele für Unklarheiten in Seinem Lehren gibt es.

Ich war und bin nur Weihbischof, aber das darf ich kritisch sagen. Ich füge hinzu: Ich bete für Papst Franziskus, und vor allem für die kommende Amazonas-Synode. Gottes Kraft und Geist sei mit unserem Papst! Ich bin hoffnungsvoll, weil der Papst sehr mutig schon im Vorfeld einiges klargestellt hat, womit man ihn unter Druck zu setzen versuchen wird. Gott segne ihn und alle Teilnehmer an dieser Synode!


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