„Deutschland darf nicht das Bordell Europas sein“

11. September 2019 in Deutschland


CDU/CSU will Menschenhandel effektiver bekämpft sehen - Elisabeth Winkelmeier-Becker: „Wir sind außerdem als Gesellschaft betroffen, wenn das Frauenbild vieler Männer durch käuflichen Sex geprägt wird.“


Berlin (kath.net) „Selbstbestimmte Prostitution stellt in der Praxis die Ausnahme dar. In vielen Fällen werden die Prostituierten auf unvorstellbare Weise sexuell ausgebeutet. Wir sind außerdem als Gesellschaft betroffen, wenn das Frauenbild vieler Männer durch käuflichen Sex geprägt wird. Es ist deshalb notwendig, dass wir zu einem Paradigmenwechsel kommen. Deutschland darf nicht das Bordell Europas sein.“ Das vertritt Elisabeth Winkelmeier-Becker, rechts- und verbraucherpolitische Sprecherin der CSU/CSU-Bundestagsfraktion, in einer Presseaussendung.

Auch Thorsten Frei, stellvertretender Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, weist darauf hin, dass in der Realität Prostitution für viele der Frauen bedeute, unter falschen Vorspiegelungen angelockt und dann über Jahre schwerstens ausgebeutet und misshandelt zu werden. Deshalb setzten sich CDU/CSU dafür ein, „auch in Deutschland das ‚nordische Modell‘ zu übernehmen: Denn nach diesem machen sich zwar die Freier, nicht aber die Prostituierten strafbar. Zahlreiche europäische Länder - Schweden, Norwegen, Island, Frankreich, Irland und Nordirland – wenden dieses Modell schon an. Wir müssen dafür sorgen, dass entwürdigenden Angeboten wie sexuellen Flatrates der Boden entzogen wird. Wir wollen den in der vergangenen Legislaturperiode begonnenen Kampf gegen Zwangsprostitution und Menschenhandel wirksam fortführen, ohne dabei die Prostituierten selbst zu kriminalisieren. Hierfür werden wir auf unseren Koalitionspartner zugehen, aus dessen Reihen selbst dieser Vorschlag aufgebracht wurde, und hoffen, dass er dieses Vorhaben unterstützt.“


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