Indonesisches Gelehrtenurteil: Kreuze sollen böse Geister beherbergen

27. August 2019 in Weltkirche


FAZ nennt die Entscheidung des Nationalen Rat indonesischer Islamgelehrter eine „besorgniserregende Entwicklung“.


Jakarta (kath.net) Eine „besorgniserregende Entwicklung“, die Öl ins Feuer gieße. So bewertet Marco Stahlhut in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die Entscheidung des Nationalen Rat indonesischer Islamgelehrter (MUI), wonach der populärste islamische Predigers des Landes, Ustadz Abdul Somad, diese Meinung weiterhin öffentlich lehren darf. Die Kritiker – Christen, die Anzeige erstatteten – wurden von dem MUI dazu aufgefordert, Ruhe zu geben. Somad wurde gemäß Videoaufnahme bei einem Vortrag von einer Frau gefragt, warum ihr beim Anblick von Christen-Kreuzen immer ein Schauer über den Rücken laufe. Somad hatte geantwortet, dass christliche Kreuze von bösen Geistern bewohnt seien.

Der Kommentar in der FAZ wertete: „Diese Entscheidung der faktisch obersten religiösen Instanz Indonesiens zeigt nicht nur überdeutlich, wie weit die Fundamentalisierung des Landes bereits vorangeschritten ist, sondern sie dürfte auch fatale Konsequenzen für das interreligiöse Zusammenleben im Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt haben.“ Bis vor kurzem sei das größte muslimische Land der Erde noch für seinen moderaten Islam gepriesen worden.

Link zum FAZ-Beitrag in voller Länge: Urteil in Indonesien: Kreuze sollen böse Geister beherbergen.


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