Vincent Lambert - Behandlungsstopp ist „getarnte Ermordung“

9. Juli 2019 in Prolife


Vater spricht von "Euthanasie" - Erzbischof Aupetit/Paris kritisiert Zweiklassengesellschaft: Wohlhabende versorgen Angehörige wie Michael Schumacher, bei Patienten staatlicher Krankenhäuser wird Versorgung eingestellt


Paris (kath.net)
"Es ist eine getarnte Ermordung, Euthanasie." Mit klaren Worten hat Pierre Lambert, Vater des Komapatienten, die Einstellung der künstlichen Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr für seinen Sohn Vincent kritisiert. Der 42-jährige Vincent Lambert ist der bekannteste Wachkomapatient Frankreichs, er wird seit einigen Tagen Vincent nicht mehr mit Wasser und Nahrung versorgt. Die Eltern hatten am Freitag eine Klage wegen Mordes gegen das Krankenhaus eingereicht, inzwischen aber angekündigt, nicht mehr gerichtlich für seine Weiterbehandlung zu kämpfen. Sein Tod sei jetzt laut den Eltern unvermeidlich. "Es bleibt nichts anderes zu tun, als zu beten", schreiben die Eltern in einem Brief. Seit 2008 liegt der 42-Jährige dort in Behandlung, seine Frau wollte schon lange die Behandlung beenden, seine Eltern kämpften jahrelang um sein Leben.

Der Erzbischof von Paris, Michel Aupetit, hat nach Angaben der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ Lambert mit dem Rennsportfahrers Michael Schumacher verglichen. Der Erzbischof warnte vor einer Zwei-Klassen-Gesellschaft, in welcher Wohlhabende ihre verunglückten Angehörigen weiter pflegen ließen, während bei Patienten der staatlichen Krankenhäuser infolge der hohen Kosten die Versorgung eingestellt würde. Auch Papst Franziskus hatte auf Twitter Stellung genommen und zum wiederholten Mal gemahnt, man möge „der Wegwerfkultur keinen Raum“ geben.


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