VaticanNews verfälscht Papst-Aussagen zur Brotvermehrung

25. Juni 2019 in Weltkirche


"Papst Franziskus: Die Brotvermehrung war gar keine…", betitelte die deutschsprachige Abteilung von "VaticanNews" die Predigt von Papst Franziskus zu Fronleichnam - Doch der Papst hat das Wunder der Brotvermehrung überhaupt nicht geleugnet


Vatikan (kath.net)
"Papst Franziskus: Die Brotvermehrung war gar keine…". Mit dieser erstaunlichen Aussage betitelte VaticanNews am Montag die Predigt von Papst Franziskus zu Fronleichnam. Doch was hat Franziskus in der Predigt wirklich gesagt? In dem vom Vatikan veröffentlichten offiziellen Text heißt es: "Es wird also nicht die Vermehrung unterstrichen, sondern das Teilen. Es ist wichtig: Jesus betreibt keine Magie, er verwandelt die fünf Brot nicht in fünftausend, um dann zu sagen: ‚Verteilt sie jetzt.‘ Nein. Jesus betet, segnet diese fünf Brote und beginnt sie im Vertrauen auf den Vater zu brechen. Und diese fünf Brote gehen nicht mehr aus. Das ist nicht Magie, es ist Vertrauen auf Gott und auf seine Vorsehung."

Fakt ist: Papst Franziskus hat überhaupt nicht geleugnet, dass es eine Brotvermehrung gab. Otto Schmidt schreibt dazu auf Twitter: "Das sind Fake News. Franziskus hat gesagt, dass Christus nicht vorne stand und das Brot vermehrt hat. Sondern dass das Wunder geschah, als die Leute angefangen haben zu teilen. Das ist eine schöne und textgemäße Interpretation, von Wunderleugnung keine Spur." - "Ja. VaticanNews verfälscht die Intention des Heiligen Vaters. Ich habe es exakt so verstanden wie @OttoSch34869381", schreibt dazu Peter Esser.

Und Armin Schwibach, der Vatikan-Korrespondent von kath.net, hat bereits am Sonntag in seiner Zusammenfassung der Predigt entsprechende Hinweise veröffentlicht: "Das zweite Verb ist geben. Dem ‚Sagen‘ folgt das ‚Geben‘ wie bei Abram, der von Melchisedek gesegnet, ihm 'den Zehnten von allem gab« (Gen 14,20). Wie bei Jesus, der, nachdem er das den Segen gesprochen hatte, das Brot zum Austeilen gab und so dessen schönste Bedeutung enthüllte: Das Brot ist nicht nur Konsumprodukt, es ist Mittel des Teilens. Denn in der Erzählung von der Brotvermehrung wird erstaunlicherweise niemals vom Vermehren gesprochen. Im Gegenteil, die verwendeten Verben sind ‚brechen, geben, austeilen‘ (vgl. Lk 9,16)." kath.net hat berichtet.


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