„Gehen Sie auch zum Vulven-Malen, Herr Bischof?“

17. Juni 2019 in Deutschland


Die Bildzeitung schreckt beim Interview mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Bedford-Strohm vor peinlicher Frage nicht zurück – Bedford-Strohm stellt sich unwissend


Dortmund (kath.net) Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm stellte sich unwissend auf die Frage der „BILD“, ob er beim Evangelischen Kirchentag auch den Workshop „Vulvenmalen“ besuchen werde. „Nein. Was ist das?“ Der Leiter des Berliner „Bild“-Büros, Ralf Schuler, erläuterte dem evangelischen Landesbischof von Bayern daraufhin: „Frauen malen ihre Geschlechtsteile, um Scham zu verlieren und freier mit ihrem Geschlecht umzugehen …“ Die Reaktion: „Bedford-Strohm: (lacht) ‚Ich glaube, das wendet sich nicht an mich.‘“ Der Programmpunkt „Vulven malen“ ist auch unmittelbar vor Beginn des Kirchentags im digitalen Programm des Kirchentags weiterhin normal abrufbar: „Vulvenmalen. Ob der EKD-Vorsitzende wirklich so unwissend war wie er sich zeigte, lässt sich nicht nachprüfen – allerdings darf es durchaus als begrüßenswert gelten, wenn er das Programm des aktuellen Kirchentags kennen würde. Heterosexuelle Männer sind jedenfalls gemäß Programmausschreibung keineswegs von der Teilnahme ausgeschlossen, kath.net hat berichtet.

Außerdem leitete Ralf Schuler durch seinen Fragen den EKD-Ratsvorsitzenden zum offenen Bekenntnis, dass auf dem Evangelischen Kirchentag praktisch alle – auch kleinen – Minderheiten (auch sexueller Natur) ein Podium finden können, außer der AfD: „Radikale, deren Werte mit denen des Christentums nicht vereinbar sind, sollten, so habe ich den Sinn dieses Beschlusses verstanden, auf dem Kirchentag kein Podium bekommen.“ Da trotzdem Dialog stattfinden müsse, seien immerhin Menschen, die der AfD nahestünden, nach Dortmund eingeladen.

Schuler fragte nach Bedford-Strohms Einschätzung der Aussage des katholischen Bischofs von Berlin, Heiner Koch. Dieser hatte „die Klima-Aktivistin Greta Thunberg schon mit Jesus und seinem Einzug in Jerusalem verglichen“. „Greta ist keine Heilige, sondern ein Mensch, der sich Gedanken macht über die Zukunft, wie es übrigens viele schon immer in den christlichen Kirchen tun“, wehrte Bedford-Strohm diesen Gedanken ab. Aber wer glaube, dass die Welt Gottes Schöpfung sei, der könne „nicht einfach zusehen, wie Menschen sie zerstören. Greta Thunberg hat da einen wichtigen Beitrag geleistet, um das Thema in die öffentliche Debatte zu bringen.“

Link zur „Bild“: „Interview mit EKD-Chef Bedford-Strohm zum Kirchentag Gehen Sie auch zum Vulven-Malen, Herr Bischof“

Zur Dokumentation - Workshop ´Vulven malen´ - Programmankündigung für den Evangelischen Kirchentag Dortmund 2019


Video-Kommentar von Philipp Knapp zur Aufregung um KURZ



All das können wir in die göttliche Whatsapp-Gruppe weiterleiten! from kath.net on Vimeo.

Pressefoto EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm (c) EKD


© 2019 www.kath.net