Kirche erleichtert über Ausreise Asia Bibis

11. Mai 2019 in Chronik


Bischof Shukardin von Hyderabad: "Akt der Gerechtigkeit gegenüber der Frau, die ein Jahrzehnt lang unter großem Unrecht gelitten hat".


Rom (kath.net/ KAP)
In Pakistan gibt es nach der Ausreise von Asia Bibi nach Kanada erste positive Reaktionen unter den Christen des Landes. Bischof Samson Shukardin von Hyderabad erklärt gegenüber dem römischen Pressedienst "Fides": "Es ist eine wichtige Entscheidung der Regierung, sie außer Landes zu lassen und es ist auch ein Akt der Gerechtigkeit gegenüber der Frau, die ein Jahrzehnt lang unter großem Unrecht gelitten hat. Tatsächlich wurde Asia Bibi vom Obersten Gerichtshof von Pakistan für unschuldig erklärt und frei gelassen und hat deshalb das Recht, dorthin zu gehen, wo sie es will, zu ihrem eigenen Schutz und ihrer Sicherheit in ihrem zukünftigen Leben."

Der ehemalige Leiter der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Konferenz der Ordensoberen in Pakistan, Pater Abid Habib, betonte: "Wir sind froh, dass Asia Bibi jetzt in Kanada an einem sicheren Ort ist." In Pakistan gebe es extremistische Gruppen, die die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs nicht akzeptierten. Aber das Urteil müsse respektiert werden. "In Pakistan kommt es vor, dass selbst wenn ein Gericht eine Person frei lässt und sie von den Vorwürfen der Gotteslästerung frei spricht, es für diese Person nicht einfach ist, ein normales Leben zu führe", so Habib und weiter: "Das Leben von Asia Bibi in Pakistan war kein freies Leben: Die einzige Lösung war die Ausreise."

Der Rektor der St. Patrick's Cathedral in Karachi, Pater Mario Rodrigues, bedankte sich in einer ersten Reaktion beim kanadischen Premierminister Justin Trudeau und der Regierung von Kanada, dass sie Asia Bibi geholfen haben und die Asylbewilligung in Kanada erleichtern. Es sei nie einfach, sich mit solchen Angelegenheiten auseinanderzusetzen: "Wir müssen anerkennen, dass die Regierung von Pakistan und der Oberste Gerichtshof von Pakistan Gutes getan haben und der Frau Gerechtigkeit haben widerfahren lassen, indem sie ihren Schutz und ihre Freiheit garantieren. Wir wünschen ihr alles Gute. Wir fordern die christliche Gemeinschaft in Kanada auf, Asia Bibi und ihrer Familie in diesem neuen Leben zu helfen", sagte Rodrigues.

Auch Muslime erfreut

Auch der pakistanische Politiker und Christ Paul Bhatti, der eng mit der Familie Asia Bibis zusammenarbeitet, zeigte sich am Donnerstag gegenüber "Vatican News" höchst erleichtert: "Wir waren seit ihrem Freispruch davon überzeugt, dass ihre Ausreise möglich sein wird, denn wir waren ständig mit den kanadischen Behörden in Kontakt. Auch mit den pakistanischen Behörden haben wir eng zusammengearbeitet. Beide Seiten haben uns versichert, dass es möglich sein wird."

Die Mehrheit der Menschen in Pakistan sei glücklich, dass Bibi ausreisen durfte. Bhatti: "Viele sehen ein, dass das Blasphemiegesetz gegen die eigene religiöse Überzeugung ist und nur Ungerechtigkeit schafft. Das gilt zumindest für jene Bürger, die nicht radikal eingestellt sind. Asia Bibi ist unschuldig."

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Foto: Tochter und Ehemann von Asia Bibi (C) Kirch in Not


© 2019 www.kath.net