9. Jänner 2004 in Spirituelles
1.200 Studien zum Zusammenhang von Glauben und Gesundheit wurden untersucht.
Berlin (www.kath.net / idea) Betende Menschen sind in der Regel gesünder und zufriedener und leben länger als andere. Dies hat die Gebetsforschung in zahlreichen Studien festgestellt. Dabei verstehen die deutschen und amerikanischen Forscher unter Gebet eine positive Glaubenshaltung, die sich vertrauensvoll an Gott als einen persönlichen Freund wende.
Etwa 1.200 Untersuchungen hätten einen positiven statistischen Zusammenhang zwischen körperlicher Gesundheit und persönlichem Glauben erwiesen, schreibt der Psychologe Michael Utsch (Berlin) von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) im Materialdienst dieser EKD-Einrichtung.
Einer amerikanischen Studie zufolge haben 20jährige US-Amerikaner, die sonntags zum Gottesdienst gehen, eine um 6,6 Jahre höhere Lebenserwartung als Nicht-Kirchgänger. Wer ab und zu zur Kirche, Moschee oder Synagoge geht, lebt immerhin noch 4,4 Jahre länger als Unreligiöse. Eine Hamburger Untersuchung widerlegt zudem die weit verbreitete Auffassung, dass religiöse Menschen neurotischer als nicht-religiöse seien. Die Forscher fanden heraus, dass Menschen mit einer vertrauensvollen Beziehung zu Gott weniger Einsamkeitsgefühle hätten und sich häufiger zufrieden über ihr Leben äußerten.
Sollen Ärzte Beten als Therapie verordnen?
Laut Utsch haben die Studien über die heilsamen Funktionen des Glaubens heftige Diskussionen unter Medizinern ausgelöst. In einer Fachzeitschrift habe man sogar überlegt, ob Ärzte Beten als Therapie verordnen könnten. Der Vorschlag sei aber aus der Erkenntnis heraus verworfen worden, dass sich echte Religiosität nicht instrumentalisieren lasse. Meditationsforscher hätten festgestellt, dass Gesundheit und Entspannung eigentlich nur indirekte Nebenwirkungen einer lebendigen Gottesbeziehung seien.
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