"Hier greift der Gesinnungsfuror einer neuen Inquisition um sich"

9. April 2019 in Deutschland


Die „Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik“ versucht, die sozialethische Zeitung "Die Neue Ordnung" von P. Wolfgang Ockenfels unter Druck zu setzen.


Bonn (kath.net)
Die „Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik“ unter ihrer Vorsitzenden Prof. Marianne Heimbach-Steins versuchen derzeit, Druck auf die Zeitschrift "Die Neue Ordnung" des Dominikanerpaters Prof. DDr. Wolfgang Ockenfels (Foto) auszuüben und möchte ihn aus dem wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs eliminieren. Dies berichtet "Tichys Einblick". Ockenfels war von 1985 bis 2015 Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Trier, ist Chefredakteur der Zeitschrift und publiziert sechsmal pro Jahr die "Neue Ordnung", die in der großen sozialethischen Tradition der deutschsprachigen Dominikaner steht.

Die AG wirft Ockenfels vor, die Zeitschrift in „ein populistisches und extrem rechtes Fahrwasser geführt zu haben. Deshalb hofft die AG, dass in Zukunft keine wissenschaftlichen Sozialethikerinnen und Sozialethiker in dieser Zeitschrift mehr publizieren. Doch die Forderunge gehen noch weiter. So werden wissenschaftliche Bibliotheken aufgefordert, die „Neue Ordnung“ abzubestellen, auch auf dem Dominikanerorden wird Druck ausgeübt. Die „Neue Ordnung“ erscheint seit 1945 und versteht sich als „Zeitschrift für Religion, Kultur, Gesellschaft“. Ockenfels, der seit 1966 CDU-Mitglied ist, gilt als Merkel-kritisch und berät unter anderem auch die der AfD nahestehende Desiderius-Erasmus-Stiftung als Kuratoriumsmitglied. Doch auch die Autoren der Zeitschrift sollen an den Pranger gestellt werden, darunter sind Persönlichkeiten aus Kirche, Gesellschaft und Politik, wie Anton Rausch und Peter Schallenberg, die beiden langjährigen Direktoren der Katholisch-Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle der Deutschen Bischofskonferenz in Mönchengladbach sowie Wolfgang Bergsdorf, der frühere Präsident der Universität Erfurt, die Kardinäle Prof. Walter Brandmüller und Paul Josef Cordes, die Politiker Norbert Blüm, Christoph Böhr und Christine Lieberknecht sowie der Staatsrechtler Prof. Josef Isensee, der Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger und der Moraltheologe Johannes Reiter.

Josef Kraus wirft bei "Tichyseinblick" der AG vor, dass diese mit ihrer Resolution genau das betreibe, was sie der „Neuen Ordnung“ anhängen möchte. Ohne wissenschaftliche Substanz werde eine „Politik der Skandalisierung und Empörung“ betrieben. Diese Art und Weise des Vorgehens, die in einem peinlichen Boykott-Aufruf gipfelt, sei laut Kraus beschämend. "Hier greift der Gesinnungsfuror einer neuen Inquisition um sich, die sich statt auf Dialog und nachvollziehbare Begründung auf Diskreditierung und Boykott gründet. Die „Antifa“ dürfte ihre helle Freude daran haben. Was für ein Niveau-Verlust, was für ein Sittenverfall – und das unter katholischen „Sozialethikern“!"


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Foto Prof. Ockenfels (c) Wolfgang Ockenfels


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