Lima: Marsch für das Leben ohne Begründung verschoben

4. April 2019 in Prolife


Der neue Erzbischof von Lima hat den Marsch für das Leben auf einen nicht näher genannten Tag im August verschoben. Traditionell fand der Marsch am 25. März statt. 2018 kamen 800.000 Menschen.


Lima (kath.net/LSN/jg)
Der jährliche Marsch für das Leben in Lima (Peru) ist nur wenige Tage vor dem geplanten Termin von Erzbischof Carlos Castillo Mattasoglio verschoben worden.

Nach Angaben des Erzbistums ist das Datum für den Marsch vom 25. März auf einen nicht näher genannten Tag im August verlegt worden. Die Nachricht wurde in einem Kommunique bekannt gegeben, welches das Datum vom 20. März trägt, aber erst am 23. März veröffentlicht wurde.

Das Kommunique erwähnt Erzbischof Castillo nicht persönlich. LifeSiteNews konnte aber bestätigen, dass das Organisationskomitee der Erzdiözese Lima angehört und dem Erzbischof untersteht. Anfragen von LifeSiteNews an die Organisatoren blieben ohne Antwort.

Juan Luis Cipriani, der Vorgänger von Carlos Castillo als Erzbischof von Lima, hat die Verschiebung des Marsches für das Leben öffentlich bedauert. Die Initiative für den Marsch sei von vielen Gruppen und Familien ausgegangen. Es sei leicht, ihn abzusagen und zu zerstören, aber schwer ihn wieder neu zu organisieren. 2018 haben 800.000 Menschen am Marsch für das Leben teilgenommen.

Der 25. März habe für die christliche Lebensschutzbewegung eine besondere Bedeutung, weil an diesem Tag das Hochfest der Verkündigung des Herrn gefeiert werde, also jener Tag, an dem Maria Jesus in ihrem Leib empfangen habe. Ein früherer Gesundheitsminister habe den 25. März zum Tag des ungeborenen Kindes in Peru erklärt, erinnerte Cipriani.

Carlos Castillo ist am 25. Januar 2019 von Papst Franziskus zum Erzbischof von Lima berufen und am 2. März geweiht worden. Im Februar 2019 relativierte er in einem Interview mit dem peruanischen Magazin Caretas die klare Position seines Vorgängers. Er halte es für problematisch, wenn ein Gesetz beschlossen werden solle und die Kirche versuche dies zu verhindern. Papst Franziskus habe eine Periode des Nachdenkens eingeleitet. Es solle geprüft werden, was beibehalten werden solle und in welchem Ausmaß Neues aufgetaucht sei, das geklärt werden müsse, sagte er.

Die Bestellung Castillos zum Erzbischof von Lima ist auch vor dem Hintergrund des Konflikts um die Päpstliche Katholische Universität von Peru zu sehen. Professoren der Universität sind für ihre liberale Haltung zu Abtreibung und Homosexualität bekannt. Erzbischof Cipriani hat dies stets verurteilt und hat dem Klerus der Erzdiözese verboten, an der Universität zu unterrichten. 2013 entschied der Heilige Stuhl, dass die Universität sich nicht mehr „Katholisch“ nennen dürfe bis sie bestimmte Auflagen erfüllt hätte. Die Universität folgte der Aufforderung nicht und behielt trotzdem ihren Namen.

Im Jahr 2016 hob Papst Franziskus die Entscheidung von 2013 auf und entfernte Erzbischof Cipriani von der Position des Kanzlers der Universität. Im Dezember 2018 nahm er dessen Rücktrittsgesuch sofort an, dass dieser anlässlich seines 75. Geburtstages eingereicht hatte. Mit Carlos Castillo ernannte er einen Theologieprofessor jener Universität zum Nachfolger, mit der Cipriani lange im Konflikt gelegen hatte.


Foto: Marsch für das Leben in Lima 2018


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