Erzbischof Chaput: Viele Bischöfe sind über Rom frustriert

3. April 2019 in Weltkirche


Es sei eine Form von Selbstbetrug, wenn das wahre Problem des Missbrauchs nicht beim Namen genannt werde – rücksichtslos ausgelebte Homosexualität. Erneuerung müsse aus persönlicher Demut, Reinheit und Treue zur Lehre kommen, betonte der Erzbischof.


Columbus (kath.net/LSN/jg)
Verwirrung, Angst, Ärger und Frustration seien im Zusammenhang mit der Missbrauchskrise auf allen Ebenen der Kirche zu finden. Das sagte Charles Chaput, der Erzbischof von Philadelphia, bei einem Vortrag am Päpstlichen College Josephinum in Columbus (US-Bundesstaat Ohio).

Laien und Priester seien über ihre Bischöfe verärgert, weil der Missbrauchsskandal nicht enden wolle. Bischöfe seien wütend auf ihre Priester, weil sie ein schlechtes Beispiel geben würden, sagte Chaput. „Viele Bischöfe sind auch mit Rom frustriert – um es milde auszudrücken – wegen der Unwilligkeit die wahren Gründe und Ausmaße des Missbrauchsproblems zur Kenntnis zu nehmen“, stellte er wörtlich fest.

Klerikalismus könne ein Faktor beim Missbrauch Minderjähriger sein, aber die Eltern von Opfern mit denen er gesprochen habe, würden darin nicht das Hauptproblem sehen. Es sei eine Form von Selbstbetrug, wenn das wahre Problem nicht beim Namen genannt werde – rücksichtslos ausgelebte Homosexualität, sagte Chaput.

Der Ärger in der Kirche sei gerechtfertigt und gesund. „Was wir damit tun, bestimmt ob er ein Medikament oder ein Gift wird“, fuhr er wörtlich fort.

Erzbischof Chaput zeigte sich trotzdem zuversichtlich. Durch das Zeugnis der Gläubigen, die trotz des Versagens und der Schwäche vieler in der Kirche auf Gott vertrauen, ihm dienen und in seiner Liebe ausharren würde, könne Gott das Evangelium neu zum Leuchten bringen. Dies sei in der Geschichte der Kirche immer wieder geschehen. „Gott verliert nicht“, sagte er wörtlich.

Katholische Reformer seien immer für ihre persönliche Demut bekannt gewesen, ihre Leidenschaft für eine Reinigung der Kirche die bei ihnen selbst begonnen habe, und Treue zu ihrer Lehre. In unserer Zeit seien insbesondere die Priester dazu aufgerufen, das Angesicht der Erde und das Herz der Kirche mit ihrem Leben zu erneuern.


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