Papst bei Bußfeier im Petersdom: Das Böse ist stark

29. März 2019 in Weltkirche


Franziskus spendete Gläubigen das Sakrament der Versöhnung und eröffnete weltweite Initiative "24 Stunden für den Herrn"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Bei einer Bußfeier im Petersdom hat Papst Franziskus am Freitag mehreren Gläubigen die Beichte abgenommen und ihnen das Sakrament der Versöhnung gespendet. "Das Böse ist stark, es hat eine verführende Macht", sagte er in seiner Predigt. Um sich vom Bösen zu trennen, sei jenseits menschlicher Anstrengung "eine größere Liebe" nötig. "Ohne Gott lässt sich das Böse nicht besiegen", so Franziskus.

Franziskus rief zu einer christlichen Sichtweise auf, "wo wir vor der Sünde den Sünder mit Liebe sehen, vor dem Irrtum den Irrenden, den Menschen vor seiner Geschichte". Nur mit der Erfahrung, von Gott geliebt zu sein, könne jemand wieder Mut fassen und neu anfangen.

Jesus befreie mit der Kraft des Heiligen Geistes "vom Bösen, das wir in uns haben, von der Sünde, die das Gesetz aufhalten, aber nicht beseitigen konnte", so der Papst. "Der Herr kennt uns, er weiß, dass der innere Kampf hart ist, dass wir schwach sind und geneigt zu fallen, oft rückfällig, das Böse zu tun", sagte Franziskus. Gott fordere dazu auf, "rückfällig im Guten zu werden, im Bitten um Barmherzigkeit".

Während der Feier begab sich der 82-jährige Papst zu einem der Beichtstühle im Petersdom, um bei einem Priester seine Sünden zu bekennen und die Absolution zu erhalten. Anschließend nahm er selbst die Rolle eines Beichtvaters ein.

Franziskus hält traditionell zur Fastenzeit eine solche Bußfeier. Er eröffnete damit auch die weltweite Aktion "24 Stunden für den Herrn". Sie findet heuer bereits zum sechsten Mal statt und geht auf den Päpstlichen Rat für Neuevangelisierung zurück. Das diesjährige Motto stammt aus dem Johannesevangelium: "Auch ich verurteile Dich nicht!" (Joh 8,11).

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