Althochmeister Platter kritisiert Schweigen zu Christenverfolgung

2. April 2019 in Weltkirche


Früherer Generalabt des Deutschen Ordens: "Zu keiner früheren Zeit wurden Christen derart systematisch und in so vielen Staaten verfolgt" - Kreuz werde für immer mehr Menschen zum Ärgernis


Wien (kath.net/KAP) Der Althochmeister des Deutschen Ordens, Bruno Platter, warnt vor einer bereits systematisch gewordenen weltweiten Christenverfolgung und kritisiert das Schweigen darüber im sogenannten "christlichen Abendland". "Zu keiner früheren Zeit wurden Christen derart systematisch und in so vielen Staaten verfolgt, gemartert und getötet oder ihrer Rechte beraubt", sagte der 75-jährige frühere Generalabt in einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe des Cartellverband-Magazins "Circulum & Weißer Turm". Anstatt auf deren Situation aufmerksam zu machen, werde der Glauben in den Gesellschaften der westlichen Welt in den Privatbereich verdrängt, so Platter. Sichtbar werde dies etwa an der Debatte über Kreuze in öffentlichen Räumen.

Das Kreuz gehöre zum Schicksal jedes Christen, habe eine hohe Bedeutung im Glauben und im Alltag, werde allerdings zunehmend vergessen, beklagte der Althochmeister. "Heute ist vieles verschüttet und vergessen oder wird zumindest in den engsten Privatraum verbannt." Waren vor einiger Zeit noch unzählige Bräuche und religiöse Übungen mit dem Kreuz verbunden, werde es heute für immer mehr Menschen zum Ärgernis. "Unter dem Deckmantel angeblicher religiöser Neutralität der öffentlichen Räume und vermeintlicher Achtung vor anderen Religionen und Weltanschauungen üben manche Kreise heftige Repression gegen jede Form der Bekundung des christlichen Glaubens und der damit verbundenen Traditionen", so Platter.

Dabei sei die Kreuzesverehrung zentral für die Spiritualität jedes Getauften: "Mit dem Zeichen des Kreuzes wird der Christ bei der Taufe in die Kirche eingegliedert und in diesem Zeichen auch zu Grabe getragen." Das Stehen zum Kreuz gehöre deshalb wesensmäßig und daher unverzichtbar zu einem bekennenden Christen - auch wenn dies "manchmal Mut verlangt und so einsam erscheint, wie es Maria und Johannes unter dem Kreuz waren". Das Kreuz sei im christlichen Kontext nicht als "finsteres Marterwerkzeug" gedacht, sondern stehe für Jesus Christus als dem Überwinder und Besieger der Mächte der Finsternis und des Todes. Das Kreuz sei deshalb nur verstehbar in Verbindung mit der Auferstehung Jesu, erinnerte Platter.

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