Vatikan plant Task-Force gegen Missbrauch

23. Jänner 2019 in Weltkirche


Einrichtung solcher Teams dürfte eines der Ergebnisse des weltweiten Bischofstreffens zu Missbrauch und Prävention Ende Februar sein


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Im Kampf gegen Missbrauch will der Vatikan künftig auch weltweit mobile Experten-Teams einsetzen. Eine solche "Task Force" kündigte der deutsche Jesuit und Psychologe Hans Zollner am Mittwoch an. Die Teams würden sehr wahrscheinlich auf allen Kontinenten angesiedelt, in denen die katholische Kirche präsent ist, so Zollner im Interview mit der italienischen Ausgabe des Vatikan-Portals "Vatican News".

Die Einrichtung solcher Teams nannte er als mögliches Ergebnis des weltweiten Bischofstreffens zu Missbrauch und Prävention Ende Februar. Zollner ist Leiter des Kinderschutzzentrums an der Päpstlichen Universität Gregoriana und Mitglied des Vorbereitungskomitees für das Bischofstreffen vom 21. bis 24. Februar.

Die geplanten Teams sollen laut Zollner etwa Informationen über Leitlinien zum Umgang mit Missbrauch und Prävention in den Ortskirchen einholen. Es gehe darum, zu klären, an welchem Punkt der Prozess stehe und was nun nötig sei, so Zollner. Zudem könnten die Teams Beispiele und Erfahrungen anderer Bischofskonferenzen weitergeben. "Diese Task Force soll ein Mittel werden, um auch in Zukunft den Erfolg der Maßnahmen zu messen und sich der eigenen Verantwortung, auch auf weltweiter Ebene und angesichts der öffentlichen Erwartungen, bewusst zu sein", so der Jesuit. Bekämpfung von Missbrauch sei ein ständiger Prozess, der stetige Prüfung, Verbesserung und Vertiefung des Bewusstseins erfordere.

Auch in Zukunft werde man Missbrauch "trotz aller Anstrengungen nicht zu 100 Prozent verhindern können", weil die Kirche Menschen nicht "hundertprozentig in ihrem Verhalten lenken und bestimmen" könne, sagte Zollner der deutschen Ausgabe von "Vatican News".

Dem Vorbereitungsgremium für das Bischofstreffen zu Missbrauch und Prävention gehören neben Zollner Chicagos Kardinal Blase Cupich, Kardinal Oswald Gracias aus Bombay und Maltas Erzbischof Charles Scicluna an. Beteiligt sind weiter Kardinal Sean Patrick O'Malley, und die Italienerinnen Gabriella Gambino und Linda Ghisoni, Untersekretärinnen der Vatikanbehörde für Laien sowie Familie und Leben.

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