Agatha Christies Beitrag zur Rettung der Tridentinischen Messe

16. November 2018 in Weltkirche


Mehr als 50 prominente britische Persönlichkeiten unterzeichneten 1971 eine Petition zum Erhalt des alten Messritus in Großbritannien. Darunter war auch die Schriftstellerin Agatha Christie.


London (kath.net/jg)
Die britische Schriftstellerin Agatha Christie (1890 – 1976) hat eine besondere Rolle in der Erhaltung der alten Messe in Großbritannien gespielt, schreibt Joseph Shaw, der Vorsitzende der Latin Mass Society, in einem Artikel für den Catholic Herald.

Christie war eine von mehr als 50 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die 1971 einen Appell an Papst Paul VI. unterzeichneten. Darin wurde der Verlust der tridentinischen Messe aus kulturgeschichtlicher Sicht bedauert. Der Messritus sei Inspirationsquelle für Dichter, Philosophen, Musiker, Architekten, Maler und Bildhauer in allen Ländern und Epochen gewesen. Er gehöre daher genau so zur universalen menschlichen Kultur wie zum Christentum.

Der Appell war so formuliert, dass auch Nichtkatholiken wie Agatha Christie ihn unterstützen konnten. Zu den Unterzeichnern zählten unter anderen je ein Parlamentsabgeordneter der beiden großen Parteien, zwei anglikanische Bischöfe, Schriftsteller und Künstler wie Graham Greene, Malcolm Muggeridge und Yehudi Menuhin.

Als John Kardinal Heenan, der Erzbischof von Westminster, Papst Paul VI. den Appell vorlegte, soll dieser die Liste der Unterzeichner schweigend gelesen haben. Plötzlich habe er gesagt: „Ah, Agatha Christie!“ und habe eine Ausnahmeregelung unterzeichnet, welche die Feier der alten Messe in Großbritannien mit Einschränkungen erlaubt hat. So berichtet es jedenfalls Alfred Marnau, der aus der Slowakei stammende Initiator des Appells, schreibt Shaw.



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