Warum Ordensfrauen jeden Freitag das 'Starmania'-Fieber packt

3. Dezember 2003 in Jugend


Bei den Hartmann-Schwestern in Wien läuft jeden Freitag das Telefon heiß, um für Armin Beyer zu stimmen. Er bewies schon im Musical über Sr. Restituta, dass er gut bei Stimme ist.


Wien (www.kath.net/PEW)
Wenn Freitagabend der ORF-Wettbewerb "Starmania" in die nächste Runde geht, werden auch Ordensfrauen wieder zum Telefon stürzen, um kräftig mitzustimmen. Für welchen Kandidaten man "votet", ist bei den Hartmann-Schwestern in Wien keine Frage: Für den 18-jährigen Schüler Armin Beyer aus Wien. Der Grund: Armin bewies schon im Musical über die von den Nazis hingerichtete und 1998 vom Papst selig gesprochene Sr. Restituta Kafka, dass er gut bei Stimme ist.

Für die Hartmannschwester Edith Beinhauer - sie war Vizepostulatorin des Seligsprechungsprozesses für Sr. Restituta - gehört "Starmania" am Freitagabend zum Pflichtprogramm. "Natürlich fiebere ich mit und vote für Armin", erzählt die Ordensfrau. Sie erinnert sich gerne an Armins Auftritte im Musical "Sr. Restituta - Glaube gegen NS-Gewalt". Sr. Beinhauer: "Armin hatte eine der männlichen Hauptrollen und war gesanglich überzeugend". Was Armin allerdings schwer fiel: Er musste ausgerechnet zwei ausgewiesene Böslinge mimen: den Dr. Stumfohl, der Restituta denunziert und NSDAP-Reichsleiter Bormann, der auf der Hinrichtung der Ordensfrau bestand.

"Das Böse sein musste Armin erst lernen", weiß auch die Musiklehrerin Elisabeth Lotterstätter, die das Musical komponiert hat: "Letztlich hat er es aber großartig gemeistert". Da im Stück alle "Bösen" auch eine "gute" Rolle hatten, spielte Armin auch noch den arbeitslosen "Joschi" - einen Gast im Wirtshaus Mader in Mödling, der seinen Job verlor, weil er nicht der Nazi-Partei beitreten wollte.

Armin war vor allem in der zweiten Staffel des Musicals zu sehen, die im Frühjahr 2003 auf diversen Bühnen gespielt wurde. Das im Jahr 2000 uraufgeführte Musical war von Elisabeth Lotterstätter und Ingeborg Schnaubelt, beide Lehrerinnen am Brigittenauer Gymnasium, mit ihren Schülern einstudiert worden. Den Anstoß dafür hatte Bezirksvorsteher Karl Lacina gegeben. Er wusste von den musikalischen Talenten im Brigittenauer Gymnasium und bat darum, über die Ordensfrau und Märtyrerin, die den größten Teil ihrer Kindheit im 20. Bezirk verbracht hatte, ein Musikstück zu gestalten. "Restituta - Glaube gegen NS-Gewalt" wurde das dritte Musical von Elisabeth Lotterstätter. 1998 hatte sie die "Konferenz der Tiere" von Erich Kästner vertont, im Jahr darauf nahm sie sich musikalisch des Themas Drogensucht an.

Moderator bei "Radio Stephansdom"

"Starmania"-Finalist Armin Beyer war auch schon als Moderator bei "Radio Stephansdom" zu hören. Vor drei Jahren beteiligte sich seine Klasse (damals die "5D", inzwischen "8D") beim Schulwettbewerb "Eine Klasse für sich" über Sr. Restituta Kafka. Armin moderierte damals gemeinsam mit einer Mitschülerin die einstündige Sendung. Die Klasse gewann den zweiten Preis und ging somit "auf Sendung".

Foto: (c) ORF


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