Glauben du musst: Star Wars und der christliche Glaube – Leseprobe 4

20. Oktober 2018 in Buchtipp


Die Star Wars-Filme zählen zu den populärsten Leinwand-Erzählungen der Neuzeit. In der Auseinandersetzung zwischen der Dunklen Seite und den Rebellen spiegelt sich der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Ein Buch von Sebastian Moll


Linz (kath.net)
Leseprobe 4
Während ich diese Zeilen schreibe, schaut die Welt geschockt nach Florida, wo am Valentinstag dieses Jahres der 19-jährige Nikolas Cruz 17 Menschen an seiner ehemaligen Schule in den Tod beförderte. Jedes Mal, wenn sich ein solches Massaker ereignet, hören wir kurz darauf in den Nachrichten folgenden Satz: „Die Motive für die Tat sind noch unklar.“

Als Zustandsbeschreibung ist diese Aussage zwar nicht gänzlich falsch, doch setzt sie stillschweigend voraus, dass es überhaupt so etwas wie Motive für solch eine Tat geben könnte. Aber welche Motive könnten das sein? Bei gewöhnlichen Verbrechern mag es diese geben. Ein Dieb möchte sich bereichern, soviel ist klar. Aber welche rationalen Beweggründe könnte Nikolas Cruz oder sonst irgendein vergleichbarer Massenmörder wohl für seine Taten haben? Arthur Schopenhauer gab die einzig gültige und zeitlos wahre Antwort auf derartige Fragen: „Der Mensch ist vollkommen verstrickt in seinen Willen.“

Der Wille hat für Schopenhauer Vorrang vor dem Intellekt. Er ist gerade kein bewusstes Wollen im Sinne einer rationalen Planung, sondern eine drängende Kraft, die sich der vernünftigen Kontrolle weitgehend entzieht. Wunderbar zum Ausdruck kommt dieser Umstand in dem deutschen Wort Willkür. Wenn man eine Handlung als willkürlich bezeichnet, so bedeutet dies nichts anderes, als dass sie vom Willen gekürt, also allein durch den eigenen Willen herbeigeführt wurde, ohne Rücksicht auf andere Faktoren. Deshalb wird zurecht davon gesprochen, dass ein Mörder wie Cruz willkürlich Menschen umbringt. Nicht anders verhält es bei dem norwegischen Massenmörder Anders Breivik, der am 22. Juli 2011 77 Menschen erschoss, oder dem islamistischen Attentäter Anis Amri (ironischerweise geboren in der tunesischen Stadt Tataouine, nach der Tatooine, der Heimatplanet der Skywalkers, benannt ist), der am 19. Dezember 2016 11 Menschen auf einem Berliner Weihnachtsmarkt ermordete.

Ihre Opfer waren ihnen völlig unbekannt, sie hatten keinerlei persönliche Beziehung zu ihnen. Hier wurde keine Rache geübt, kein Unrecht gesühnt, es handelt sich um Mord aus reiner Willkür.
Irgendwie erinnert mich Kylo Ren immer an solche Männer. Im Grunde ist er ein Niemand, der sich durch Gewalt Aufmerksamkeit verschaffen will. Ironischerweise macht ihn aber gerade das umso bösartiger. Sind es denn nicht Leute wie Cruz, Breivik oder Amri, die uns das Böse in dieser Welt auf besonders eindringliche Weise spüren lassen? Ist es in der Welt der Filme nicht der Joker in The Dark Knight (2008), der uns größeren Schrecken einjagt als die anderen Gegner Batmans?

Ein Mann, der ebenfalls völlig willkürlich Leid in die Welt bringt und über den Bruce Waynes Butler Alfred so treffend sagt: „Es gibt Menschen, die an logischen Dingen nicht interessiert sind. Zum Beispiel Geld. Man kann sie nicht kaufen, einschüchtern, sie zur Vernunft bringen oder mit ihnen verhandeln. Einige Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen.“

kath.net Buchtipp
Glauben du musst: Star Wars und der christliche Glaube
Von Sebastian Moll
Brendow Verlag 2018
144 Seiten
ISBN: 978-3961400683
Preis: Euro 14,-

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