Eucharistie als Sakrament und Kraftquelle

23. Juli 2018 in Deutschland


Weihbischof Athanasius Schneider begeisterte beim Kongress „Freude am Glauben“ in Fulda die Teilnehmer - Von Peter Winnemöller


Fulda (kath.net/pw)
„Die Kirche lebt aus der Eucharistie“, so zitierte Weihbischof Schneider den Hl. Papst Johannes Paul II. zu Beginn seines Vortrags. Das Opfer Jesu, so der Bischof, sei immer nur eines. Es verzehre sich nicht. Es werde nicht mehr. Es werde durch die Heilige Messe gegenwärtig gesetzt. Dieses eine Opfer, immer dasselbe, an allen Orten.

Der Opfercharakter der Heiligen Messe, betonte Weihbischof Schneider, sei nur vom Kreuz her zu verstehen. „Die Eucharistie ist das Herz des Lebens und der Existenz der Kirche.“, so führte er weiter aus. Besonders referierte der Weihbischof über Auszüge der Enzyklia „Ecclesia de Eucharistia“, jener letzten Enzyklika des Heiligen Papstes Johannes Paul II. Er zitierte im weiteren Verlauf eine längere Passage von Papst Leo XIII., der schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts die Krise der Kirche aus der Krise des Kults herleitete.

Mit Augustinus führte der Bischof aus, wie der Unterschied zwischen leiblicher und geistlicher Speise ist. Die leibliche Speise verwandeln wir in unseren Körper. Die geistliche Speise verwandelt uns in Christus.

Zahllose Wunder begleiteten die Eucharistie. Die Naturgesetze seien außer Kraft. Ohne die ihnen eigentlich eigene Substanz blieben Brot und Wein erhalten und nähmen ganz die Substanz Leib und Blut Christi an. „Christus ist überall gegenwärtig, wo die Eucharistie ist.“ Weiter verwies Weihbischof Schneider auf die zahlreichen alten und neueren Wunder rund um die Eucharistie.

Zwischen uns und dem Himmel, so referierte der Bischof den Katechismus von Trient, stehe nur ein kleiner Schritt. Die Heiligen schauen Christus im Himmel unverhüllt, wir schauen ihn verhüllt in der Eucharistie.
Eine Unterscheidung zwischen drei Arten der Kommunion setzte den Vortrag fort. Das rein leibliche Speisen des Sakraments führte der Bischof zuerst an. Der Sünder, der die Kommunion unwürdig nehme, schade sich selber, er esse sich, mit Paulus gesprochen, das Gericht. Die rein geistige Kommunion, die beseelt von Glauben die Vereinigung mit Christus ersehne, sichere dem Gläubigen schon reiche Früchte. Die sowohl sichtbare als auch geistige Kommunion des Gläubigen im Stand der Gnade schenke ihm überreiche Gnade.

Die Beichte vor der Kommunion, diese Festlegung de Konzils von Trient untermauerte der Bischof noch einmal mit einer Ausführung über Gnadentheologie. Wie die Gnade der Eucharistie die in der Beichte dem Sünder geschenkte verzeihende Gnade zur Heiligung hin bewahren könne, führte Weihbischof Schneider anschaulich aus.

Wie groß die Kraft der Gnade aus der Eucharistie ist, erklärte der Bischof am Beispiel der frühkirchlichen Märtyrer, die die Eucharistie bekamen, um nicht angesichts von Folter, Schmerz und Tod vom Glauben abzufallen.
Die anrührende Geschichte des jungen Peter Schmidtlein, der im Kindesalter einen Gehirntumor bekommt und mit vier Jahren die Kommunion erbittet und bekommt, stellte deutlich vor Augen, welche Gnaden die Eucharistie zu schenken vermag. Nach Ende des Vortrags herrschte einen Atemzug lang absolute Stille im Saal, bevor dann ein tief ergriffener kräftiger Applaus einsetzte, der den Weihbischof aus Kasachstan für die eindrückliche geistliche Stärkung dankte.


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