Bioethiker warnt vor ‚Grundrecht’ auf Euthanasie

13. Juli 2018 in Prolife


Zunächst für körperlich Todkranke im Endstadium gedacht, werde die Euthanasie in Belgien zunehmend für psychisch Kranke akzeptiert, warnt der Bioethiker Willem Lemmens.


Antwerpen (kath.net/LSN/jg)
Ein belgischer Philosoph und Bioethiker hat vor der Veränderung des moralischen Klimas hinsichtlich Euthanasie gewarnt. Psychiater, die sich gegen die liberalere Interpretation des belgischen Euthanasiegesetzes wenden, würden als „inhuman“ und „mitleidlos“ bezeichnet, sagte Professor Willem Lemmens von der Universität Antwerpen.

In den letzten Jahren seien Anfragen für Euthanasie bei psychisch kranken Patienten zunehmend akzeptiert worden. Das belgische Euthanasiegesetz sei für körperlich todkranke Personen im Endstadium gedacht gewesen, nicht für Patienten der Psychiatrie. Das hätten auch die Befürworter des Euthanasiegesetzes immer wieder betont, erinnerte Lemmens.

Euthanasie werde von manchen bereits als „Grundrecht“ bezeichnet, der Tod sei eine „therapeutische Lösung“. Euthanasie werde gewissermaßen „sakralisiert“, jede Kritik daran werde als inhuman und damit unmoralisch diskreditiert, sagte der Philosoph.



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