Indischer Kardinal Toppo gibt Diözesanleitung ab

30. Juni 2018 in Weltkirche


Erzbischof Toppo stand 33 Jahre an der Spitze der Erzdiözese Ranchi - Er ist der erste Ureinwohner des Landes und der achte Inder überhaupt, dem Kardinalswürde verliehen wurde


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der indische Kardinal Telesphore Placidus Toppo (Archivfoto) gibt sein Amt als Erzbischof von Ranchi ab. Papst Franziskus nahm den Rücktritt des 78-Jährigen am Sonntag an, wie das vatikanische Presseamt mitteilte. Nachfolger wird der 70-jährige Jesuit Felix Toppo, der bislang das Nachbarbistum Jamshedpur leitete.

Telesphore Placidus Toppo stand der Erzdiözese Ranchi 33 Jahre lang vor. 1969 im schweizerischen Himmelried zum Priester geweiht, promovierte er in Rom. 1978 wurde er Bischof von Dumka im ostindischen Bundesstaat Jharkhand. Toppo ist Mitglied der Missionskongregation im Vatikan sowie der päpstlichen Räte für interreligiösen Dialog und für die Kultur. Kardinäle üben solche Mitgliedschaften üblicherweise bis zum 80. Lebensjahr aus.

Toppo ist der erste Ureinwohner des Landes und der achte Inder überhaupt, dem die Kardinalswürde verliehen wurde. Von 2004 bis 2008 leitete er die Indische Bischofskonferenz. Toppo gehört zum Stammesvolk der Kurukh; seine Großeltern traten Anfang des 20. Jahrhunderts zum Christentum über.

International bekannt wurde er in konservativen Theologenkreisen, als er sich 2008 einer Petition anschloss, die für Maria den Titel einer "Miterlöserin" als neues Dogma forderte. Dieser Vorschlag wird von der überwiegenden Mehrheit der Bischöfe und Kardinäle aus ökumenischen und prinzipiellen dogmatischen Gründen abgelehnt. Von 2012 bis Januar 2014 war Toppo Mitglied des Kardinalsrates zur Beratung der organisatorischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten des Apostolischen Stuhls.

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