Papst wird am 21. Juni in Genf drei große Ansprachen halten

19. Juni 2018 in Schweiz


Weltkirchenrat-Generalsekretär Fykse Tveit für gemeinsame Friedensreisen mit Franziskus


Vatikanstadt-Genf (kath.net/KAP) Beim Besuch in Genf am 21. Juni wird Papst Franziskus drei Ansprachen halten, hat Vatikansprecher Greg Burke am Montag vor Journalisten berichtet. Einer der Höhepunkte soll ein Treffen mit einer koreanischen Delegation mit Vertretern aus dem Norden und dem Süden sein. Papst Franziskus wolle "als ökumenischer Pilger" in die Schweiz fahren, um "mitzugehen, zu beten und zusammen zu arbeiten". Anlass der Reise ist der 70. Jahrestag der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Der Kirchen-Dachorganisation gehören etwa 500 Millionen nicht-katholische Christen in mehr als 100 Ländern der Welt an.

Die drei Ansprachen sind eine Reflexion während des ökumenischen Gebets am ÖRK-Sitz im Stadtteil Quartier des Nations am Morgen in Gegenwart von etwa 250 Gläubigen, eine Rede am Nachmittag der in Visser't-Hoof-Halle des Zentrums, bei der auch ÖRK-Generalsekretär Olav Fyske Tveit und ÖRK-Moderatorin Agnes Aboum sprechen, sowie eine Predigt um 17.30 Uhr im Genfer Palaexpo-Messezentrum. Hier wird der Papst eine Messe feiern und auch an den Tagesheiligen - den Jesuiten Ludovico Gonzaga - erinnern. Es werden ungefähr 40.000 Gläubige erwartet, die vor allem aus dem benachbarten Frankreich kommen, wobei riesige Bildschirme außerhalb des Gebäudes installiert werden. Am Ende wird Bischof Charles Morerod - Diözesanleiter von Lausanne, Genf und Fribourg sowie Präsident der Schweizerischen Bischofskonferenz - vor dem Papst sprechen.

Bei der Ankunft trifft der Papst den Präsidenten der Schweizer Eidgenossenschaft Alain Berset und die Schweizer Bischöfen, den Apostolischen Nuntius und den Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf. Nach der Messe wird es ein koreanisches Friedenstreffen mit acht ÖRK-Mitgliedern, vier aus Nordkorea und vier aus Südkorea, geben. Zum Mittagessen wird Franziskus ins Ökumenische Institut Bossey gebracht, wo er die Kapelle besucht, 30 Studenten und Pater Lawrence Iwuamadi, den ersten katholischen Dekan in der Geschichte des Instituts, trifft.

Begrüßt wird der Papst auch von zwei ehemaligen päpstlichen Schweizergardisten, während Oberst Christoph Graf, aktueller Kommandant der Schweizergarde, dem päpstlichen Gefolge angehört.

Der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Olav Fykse Tveit, schug unterdssen gemeinsame Friedensreisen mit Papst Franziskus in Brennpunkt-Länder wie Südsudan und Nordkorea vor. "Nordkorea ist nun an einem Punkt angekommen, wo man sich wirklich Gedanken darüber macht, wie man mit dem Nachbarn im Süden in Frieden leben kann", sagte Tveit am Montag der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in Genf. Der Weltkirchenrat beteilige sich seit 40 Jahren an diesem Prozess, Tveit selbst besuchte im Mai mit einer ökumenischen Delegation die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang.

Auch eine gemeinsame Reise mit Papst Franziskus in den Südsudan kann den Frieden in dem afrikanischen Bürgerkriegsland nach Einschätzung Tveits fördern. Dem Besuch könnte sich auch der anglikanische Erzbischof von Canterbury anschließen, schlug er vor. "Das würde den Menschen die Hoffnung geben, dass es da Leute gibt, die für die Einheit und den Frieden dieses Landes arbeiten. Und dass sie die volle Unterstützung der weltweiten Kirchen bekommen." Die Bevölkerung des Südsudan besteht mehrheitlich aus Katholiken und Anglikanern.

Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam gegründet. Heute gehören der Organisation 348 protestantische, anglikanische und orthodoxe Kirchen sowie kirchliche Gemeinschaften mit gut 500 Millionen Mitgliedern an.

Vgl. dazu auch den kath.net-Kommentar: „Bistum Genf droht wegen des Papstbesuchs der Konkurs“. Muss man sich um das Bistum Sorgen machen?

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