Mit dem Dickkopf immer gegen die geschlossene Tür

4. Juni 2018 in Kommentar


"Der Glaube in unserer Gesellschaft schwindet und auf den Lehrstühlen und in den Funktionärsstuben dieses Landes herrscht die Gier nach dem Amt. Das ist Klerikalismus pur und nervt nur noch." - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net/pw)
Die Tür sei zu, betonte Papst Franziskus mit Blick auf die Frage nach dem Weiheamt für Frauen. Ordinatio sacerdotalis wurde von Anfang an von der Glaubenskongregation als de fide eingestuft. Der gegenwärtige Präfekt der Glaubenskongregation hat gerade erst in einem Artikel im Osservatore Romano noch einmal betont, warum das Schreiben Glaubensgut der Kirche ist.

Papst Johannes Paul II legte das Schreiben nach umfangreichen Konsultationen mit Bischöfen aus aller Welt vor. Im Einklang mit dem Weltepiskopat spricht der Papst ebenso unfehlbar, als wenn er allein und ex cathedra eine Glaubenswahrheit verkündete. Ganz bewusst und in voller Wahrnehmung seiner Verantwortung als Nachfolger Petri hatte der Heilige Papst diese Entscheidung eben nicht im Alleingang verkündet, wie er es gemäß dem Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit hätte tun können.

Das Instrument der unfehlbaren Rede ist zudem nicht etwa ein Werkzeug der Beliebigkeit. Vielmehr dient es der Abwehr von Irrtümern, die sich mit der Zeit einschleichen und Glaubenswahrheiten zu verdunkeln drohen. Und so erklärte der Hl. Papst Johannes Paul II. kraft seines „Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“ (s. OS 4)

Es ist de facto so, dass es niemals Frauen im sakramentalen Amt der katholischen Priesterin geben wird. Das kann man akzeptieren. Man kann es auch lassen.

Für „lassen“ hat sich Dorothea Sattler, Theologieprofessorin aus Münster, entschlossen. Frau Sattler findet sogar, der Ton in der Diskussion um eine mögliche Priesterweihe von Frauen habe sich ihrer Einschätzung nach verschärft. Sattler sah keinen Anlass für das Schreiben von Erzbischof Luis Ladaria. Dass es im vergangenen Jahr in Osnabrück eine Konferenz gegeben hat, die gerade diese fruchtlose Diskussion um die Priesterweihe für Frauen führte und man sich dafür aussprach, zählte wohl nicht.

Es handelt sich bei der vorgelegten Lehre von Papst Johannes Paul II. nicht um eine wie auch immer geartete politische Entscheidung, die man durch Druck einer Mehrheit revidieren könnte. Die stete, fast infantil wirkende Wiederholung der Postulate nach Weiheamt für die Frauen durch Theologieprofessoren und Laienfunktionäre verändert daran gar nichts. Was in diesen Kreisen oft als ein Diskussionsverbot dargestellt wird, ist lediglich das von Papst Johannes Paul II. und allen seinen Nachfolgern festgestellte Ende der Diskussion.

Nach definitiver Feststellung einer verbindlichen Lehre wirkt der immer weiter gehende Diskussionswunsch wie kindliches Quengeln an der Supermarktkasse. Das Drama daran ist, dass es sich bei den Quengelnden oft genug um hochdotierte Wissenschaftler handelt.

Als gäbe es in der Theologie keine drängenderen Probleme als den steten vergeblichen Versuch, ein Dogma rückabzuwickeln. Zu Recht reagiert der Vatikan dann hier auch mal schärfer. Denn Theologieprofessoren, die permanent gegen Ordinatio sacerdotalis reden, sind Fehlbesetzungen.

Der Glaube in unserer Gesellschaft schwindet und auf den Lehrstühlen und in den Funktionärsstuben dieses Landes herrscht die Gier nach dem Amt. Das ist Klerikalismus pur und nervt nur noch.

Archivfoto Peter Winnemöller



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