Nigeria: Kirchlicher Massenprotest nach Massaker an Christen

17. Mai 2018 in Weltkirche


Katholische Bischöfe rufen für kommende Woche zu Großdemonstration und Protest gegen Angriffe der Fulani-Milizen auf christliche Bauern auf - Ende April ermordete Priester werden beerdigt


Abuja-Rom (kath.net/KAP) Mit einer Massendemonstration im Bundesstaat Benue wollen die katholischen Bischöfe in Nigeria in der kommenden Woche gegen die anhaltenden Angriffe der Fulani-Milizen auf christliche Bauern protestieren. Seit Jahresbeginn sind bei den blutigen Attacken mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen, berichten örtliche Medien. Zuletzt überfielen Bewaffnete am 24. April eine katholische Kirche in dem Dorf Aya-Mbalom und töteten 19 Menschen, unter ihnen zwei Priester.

Bei den Angreifern handelte es sich Zeugenaussagen zufolge um Angehörige des muslimischen Hirtenvolks der Fulani, die mit ihren Herden wegen der anhaltenden Trockenheit in Nordnigeria nach Süden wandern. In diesem Zusammenhang kommt es immer wieder zu Konflikten mit der vorwiegend christlichen bäuerlichen Bevölkerung.

Laut einer Pressemitteilung der Nigerianischen Bischofskonferenz, aus der die römische Presseagentur "Fides" am Mittwoch zitierte, findet die Protestkundgebung am 22. Mai in Makurdi, der Hauptstadt des Benue-Staates, statt. Die beiden am 24. April ermordeten Priester werden am selben Tag begraben.

So viele Menschen wie möglich sollten zur Protestkundgebung nach Makurdi reisen, rief Bischofskonferenz-Generalsekretär P. Ralph Madu auf. Auch in den anderen Diözesen Nigerias sollten zudem parallel "eine friedliche Versammlung, eine Rosenkranzprozession oder eine andere angemessene Solidaritätsbekundung" organisiert werden. Möglichst viele Bischöfe würden zudem am Begräbnis der beiden ermordeten Geistlichen in Makurdi teilnehmen.

Die Bischöfe äußerten sich Ende April bestürzt über das jüngste Massaker. Sie äußerten in diesem Zusammenhang den Verdacht, dass die staatlichen Behörden, nicht alles in ihrer Macht stehenden tun, um der Gewalt ein Ende zu setzen und riefen Staatspräsident Muhammadu Buhari zum Rücktritt auf.

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