Franziskus verlegt Fronleichnamsfest in römische Vorstadt

29. April 2018 in Weltkirche


Statt traditioneller Feier in Großkirchen Roms Messe und Prozession am 3. Juni in Ostia.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus verlegt seine Feier des Fronleichnamsfests in eine römische Vorstadtgemeinde. Wie der Vatikan am Samstag mitteilte, feiert der Papst am 3. Juni abends eine Messe vor der Pfarrkirche Santa Monica in Ostia. Anschließend findet eine Prozession zur benachbarten Pfarrei Nostra Signora di Bonaria statt. Damit ändert Franziskus eine jahrzehntealte Tradition ab. Seit 1982 führte der traditionelle Umgang, mit dem Katholiken die Gegenwart Jesu Christi im Altarsakrament feiern, von der römischen Papstbasilika San Giovanni in Laterano nach Santa Maria Maggiore.

Santa Monica in Ostia wurde 1958 von Papst Johannes XXIII. (1958-1963) in dem damals aufstrebenden Wohnviertel nahe dem Strand von Rom errichtet; die Kirche wurde 1972 geweiht. Die Gründung der einen Kilometer westlich gelegenen Pfarrei Nostra Signora di Bonaria reicht ins Jahr 1965 zurück; die Weihe der Kirche, die als weitläufiger Flachbau konzipiert ist, erfolgte 1982.

Johannes Paul II. (1978-2005) hatte vor dem Hintergrund seiner Herkunft aus dem kommunistischen Polen auf die Form einer öffentlichen Glaubenskundgebung mit einer Fronleichnamsprozession besonderes Gewicht gelegt. Erstmals 1982 feierte er die Messe zum Festtag am frühen Donnerstagabend vor der Lateranbasilika und trug anschließend persönlich die Monstranz mit der Hl. Eucharistie zur Basilika Santa Maria Maggiore. Später wurde dafür ein umgebauter Pritschenwagen benutzt, auf dem der Papst vor der Monstranz kniete.

Franziskus verzichtete seit seinem Amtsantritt auf die Mitfahrt. 2017 verlegte er Messe und Prozession von ihrem eigentlichen Termin am Donnerstag auf den folgenden Sonntag, um laut Vatikanangaben mehr Gläubigen die Teilnahme zu ermöglichen und den römischen Werktagsverkehr nicht unnötig zu behindern.

Die katholische Kirche feiert Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Die liturgische Bezeichnung lautet "Hochfest des Leibes und Blutes Christi". Im Mittelpunkt steht die Verehrung der konsekrierten Hostie, in der nach katholischer Überzeugung Jesus Christus gegenwärtig ist. Papst Urban IV. führte Fronleichnam 1264 als allgemeines Kirchenfest ein.


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