Warnung vor schleichender Aushöhlung des arbeitsfreien Sonntags

8. April 2018 in Österreich


Frühjahrsvollversammlung der "Allianz für den freien Sonntag" Österreich fand im OÖ-Stift Schlägl statt


Linz (kath.net/KAP) Vor einer weiteren schleichenden Aushöhlung des arbeitsfreien Sonntags durch Wirtschaft und Politik hat die "Allianz für den freien Sonntag" Österreich gewarnt. In einer Presseaussendung vom Freitag wird etwa auf die Situation in Oberösterreich verwiesen. Das Land gewähre Ausnahmen von der Sonntagsruhe im Handel, wie etwa im Fall der "Welser Weihnacht". Hier finde längst nicht nur der Adventmarkt an Sonntagen statt, sondern es werde auch seit Jahren Geschäften in der Innenstadt erlaubt, an Adventwochenenden aufzusperren. Ein anderes Beispiel sei Bad Ischl, wo wegen des Kaisergeburtstages Geschäften erlaubt wird, sonntags aufzumachen und dafür Personal zu beschäftigen.

Das Thema wurde im Rahmen der jüngsten Vollversammlung der Allianz diese Woche im Stift Schlägl in Oberösterreich auch mit Vertretern der Politik diskutiert, wie es in der Aussendung heißt. Der emeritierte Linzer Bischof Maximilian Aichern, Mitbegründer der Sonntagsallianz, richtete einen dringenden Appell an die Politik, um der Menschen willen Ausnahmen vom arbeitsfreien Sonntag klar zu begrenzen. Von Seiten der Allianz wurde auch die immer wieder geäußerte Behauptung zurückgewiesen, dass sich Sonntagsarbeit auf freiwilliger Basis regeln ließe. Auch der Tourismus könne nicht ein alles schlagendes Argument sein.

An der Vollversammlung im Stift Schlägl hatten Vertreter der mehr als 50 Mitgliedsorganisationen der Allianz teilgenommen; darunter von kirchlicher Seite u.a. Bischof Alois Schwarz und der Vorsitzende der Superiorenkonferenz der Männerorden em. Abt Christian Haidinger, weiters auch Vertreter der altkatholischen und methodistischen Kirche.

Im Rahmen der Frühjahrsvollversammlung wurde die Bundesarbeiterkammer offiziell als neues Mitglied aufgenommen. Vorgestellt wurde bei der Vollversammlung auch das "Sonntags-Bier", das in Kooperation mit der Stiftsbrauerei Schlägl produziert wird. Unter dem Motto "Freier Sonntag - unser Bier" soll das Getränk zum Sympathieträger für die Idee gemeinsamer freier Zeit an 52 Sonntagen im Jahr werden.

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