SWR: Risiken der hormonellen Verhütung werden verschwiegen

16. November 2017 in Chronik


Bei Frauen, die mit der Anti-Baby-Pille oder mit Hormonspiralen verhüten, steigt das Risiko von Nebenwirkungen an, von Depressionen bis zur Lungenembolie – Doch Ärzte und Apotheker informieren darüber nur „sehr ungern“, schreibt der SWR


Baden-Baden (kath.net) Auf die Risiken der Einnahme von Anti-Baby-Pillen machte jüngst der „Südwestrundfunk“ aufmerksam. Beispielsweise steige das Risiko, an Depressionen zu erkranken, deutlich, wenn Frauen die Pille einnehmen, berichtete der SWR unter Hinweis auf eine großangelegte dänische Studie von 2016. Wenn junge Frauen zwischen 15 und 19 Jahren mit der hormonellen Verhütung begannen, stieg ihr Risiko für Depressionen laut Statistik um 80 Prozent, doch auch jenseits dieses Alters lasse sich eine Steigerung des Depressionsrisikos um 23-354 Prozent nachweisen.

Auch über andere Risiken bei der hormonellen Verhütung (durch Pille oder Hormonspiralen) würden, so der SWR weiter, Gynäkologen, Arzneimittelaufsicht und Hersteller nur „sehr ungern“ informieren. Dabei geht es beispielsweise um Nebenwirkungen wie Thrombosegefahr, Depressionen oder Libidoverlust. Die moderne Mikropille Yasminelle von BAYER/Jenapharm, die jetzt seit 11 Jahren käuflich ist, habe im Vergleich zu älteren Anti-Baby-Pillen ein doppelt so hohes Thromboserisiko, informiert Gerd Glaeske, Professor für Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung der Universität Bremen. Hier gehe es bei etwa 7 Millionen Nutzerinnen der Pille allein in Deutschland um jährlich mehrere tausend betroffene Frauen. Thrombosen sind Verstopfungen des Blutgefäßes, sie können tödlich enden. Die Firma Bayer sieht sich bereits mit Klagen konfrontiert.

Auch die Hormonspiralen, die über mehrere Jahre im Körper der Frau bleiben können, liegen Informationen zu Nebenwirkungen vor. So treten sehr häufig Bauchschmerzen und Akne auf, Depressionen und Haarausfall häufig. Außerdem kam es bereits zu Eierstockzysten, Entzündungen im Genitalbereich und Gebärmutterverletzungen, berichtete der SWR. Frauen, die die Hormonspirale zur Verhütung nutzen, weisen in ihrem Blut signifikant höhere Werte des Stresshormones Cortisol auf und haben eine höhere Herzfrequenz, was als typische Stresssymptome als Auswirkung des Stresshormones gilt.

Anmerkung der kath.net-Redaktion: Katholikinnen und Katholiken steht die hormonelle Verhütung aus moraltheologischen Gründen nicht offen. Dabei geht es beispielsweise um so ernste Bedenken wie Frühabtreibung.

Foto: Symbolbild


© 2017 www.kath.net