'Sollten Sie gegen mich juristisch vorgehen, ist mir das lieb'

21. September 2017 in Deutschland


Pfarrer Uwe Holmer, einer der bekanntesten evangelischen Pastoren Deutschlands, verweigert ab sofort die Zahlung des Rundfunkbeitrags in Deutschland. Grund ist der wiederholte Verzicht von ARD und ZDF, über den „Marsch für das Leben“ zu berichten.


Berlin (kath.net)
Pfarrer Uwe Holmer, einer der bekanntesten Pastoren Deutschlands, verweigert ab sofort die Zahlung des Rundfunkbeitrags in Deutschland. Dies berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur "idea". Grund ist der wiederholte Verzicht von ARD und ZDF, über den „Marsch für das Leben“ zu berichten. In einem Brief an ARD und ZDF kritisiert der pensionierte evangelische Pastor den Verzicht auf eine Berichterstattung: „Von einer anderen Demonstration, sehr viel kleiner, haben Sie aber durchaus berichtet.“ Das sei eine „einseitige Politik“. Holmer: „Sie ziehen mir Pflichtgebühren ab. Damit übernehmen Sie die Pflicht, redlich zu berichten und nicht zu manipulieren.“ Die mehr als 7.500 Teilnehmer des Marsches für das Leben hätten darauf hingewiesen, dass in Deutschland jedes Jahr mehr als 100.000 Kinder im Mutterleib getötet werden. Sie forderten damit die Beachtung des gesetzlich verbrieften Rechtes auf Leben. Holmer zeigt sich empört: „Und ich habe ein Recht auf sachliche, ehrliche und wahrheitsgetreue Berichterstattung.“

Angst vor juristischen Drohungen hat der Pastor nicht. Für den Rest des Jahres zahle er keine Beiträge mehr. "Erst wenn Sie mir versichern, dass Sie im nächsten Jahr unparteiisch und ausgewogen berichten, werde ich ab Januar 2018 die Fernseh- und Rundfunkgebühren wieder entrichten. Sollten Sie gegen mein Verhalten juristisch vorgehen, ist mir das lieb.“ Holmer wurde in Deutschland und darüberhinaus bekannt, als er 1990 den obdachlos gewordenen Ex-DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und dessen Frau Margot für zehn Wochen aufnahm.


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