Vatikan stellt wegen Trockenheit Brunnen ab

25. Juli 2017 in Aktuelles


Hitzewelle: Wasserversorger droht jetzt auch Teilabschaltungen in 1,5 Millionen römischen Haushalten an


Vatikanstadt-Rom (kath.net/KAP) Wegen drohender Wasserknappheit in Rom hat der Vatikan seine Brunnen abgestellt. Die Entscheidung der Vatikanstaatsleitung betreffe sowohl die Springbrunnen auf dem Petersplatz als auch Zierbrunnen in den Vatikanischen Gärten und im übrigen Staatsgebiet, meldete "Radio Vatikan". Der Sender verwies auf die Umwelt-Enzyklika "Laudato si" (2015), in der Papst Franziskus eine "nie dagewesene Stufe" der "Gewohnheit, zu verbrauchen und wegzuwerfen" beklagt. Weiter heißt es dort: "Sauberes Trinkwasser ist eine Frage von vorrangiger Bedeutung, denn es ist unentbehrlich für das menschliche Leben und zur Erhaltung der Ökosysteme von Erde und Wasser."

In der Millionenstadt Rom wird eine stundenweise Abschaltung der Wasserversorgung in Privathaushalten erwogen, nachdem das Niveau des Braccianer Sees, eines Hauptreservoirs für Trinkwasser, 160 Zentimeter unter den Normalstand gesunken ist. Auch der Vatikan bezieht sein Wasser aus dem See nördlich von Rom. Auch Haushalte stehen vor Rationierungen: Für den Fall, dass ein Krisengipfel in dieser Woche keine andere Lösung bringt, hat der Wasserversorger Acea angekündigt, von Freitag an Hausanschlüsse in einem Turnus von acht Stunden abzuklemmen.

Der Ausnahmesommer 2017 brachten in Italien Durchschnittstemperaturen, die im Juni 3,22 Grad über dem Mittelwert von 1971 bis 2000 lagen. Sie wurden nur von der Hitzeperiode 2003, dem heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, übertroffen. Zugleich fiel im vergangenen Monat kaum die Hälfte des sonst üblichen Regens; der wenige Niederschlag verdunstete auf dem heißen Land.

Die Stadt Rom hatte sich jedoch stets ihres freizügigen, ja verschwenderischen Umgangs mit Wasser gerühmt, wie Trevibrunnen und Vier-Ströme-Brunnen auf der Piazza Navona zeigen. Eine Besonderheit sind die rund 2.500 "Nasoni", gusseiserne Brunnen, aus denen rund um die Uhr und kostenlos gutes Trinkwasser fließt. Bei früheren Dürren galt ein Plan, der eine stufenweise Abschaltung der aufwendigsten Wasserspiele vorsah. Doch jetzt warnte Acea-Präsident Paolo Saccani, bis zu anderthalb Millionen Bürger könnten in ihren eigenen Haushalten von der Rationierung betroffen sein.

Römischer Brunnen auf dem Petersplatz in der Sommerhitze


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Foto Petersplatz (c) kath.net/Armin Schwibach


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