Bischof Oster: 'Kann mir keinen sinnvolleren Dienst denken'

4. Juli 2017 in Deutschland


Bischof Stefan Oster weiht drei junge Männer zu Priestern


Passau (kath.net/pbp) Erstmals seit 2015 hat es im Bistum Passau wieder eine Priesterweihe gegeben. Am Samstag, dem letzten Tag der Maria-Hilf-Woche, weihte Bischof Stefan Oster drei junge Männer: Peter Kunz (30) aus Kirchdorf im Wald (Lkr. Regen), Michael Klug (42) aus Gerlingen bei Stuttgart und Marco Stangl (24) aus Innernzell (Lkr. Freyung-Grafenau).

Am Ende von Bischof Osters Predigt stand ein persönliches Bekenntnis: Ja, der Priesterberuf sei eine Herausforderung, bisweilen ein Kampf. Aber: „Der Kampf ist nicht das Eigentliche, sondern die Freundschaft mit Christus.“ Wenn wir wirklich glauben dürften, dass er an unserer Seite ist, „kann ich mir keinen sinnvolleren Dienst denken als diesen“, so der Bischof. Dankbarkeit schien immer wieder durch in der mehr als zweistündigen Pontifikalmesse: für den Weg, den die drei Männer eingeschlagen haben, und für die Unterstützung der Gläubigen durch das Gebet für sie.

Die Priesterweihe ist eine Abfolge bedeutungsvoller Riten: Die Weihekandidaten bekunden, dass sie bereit sind, versprechen dem Bischof Gehorsam und legen sich schließlich als Zeichen den Demut vor dem Altar auf den Boden. Nach der Handauflegung durch den Bischof tun alle anwesenden Priester in einer langen Abfolge dasselbe. Die drei Männer ziehen zum ersten Mal die Priestergewänder an, anschließend salbt ihnen der Bischof die Hände mit Chrisam. Ein besonderer Moment ist auch der Primizsegen – der erste Segen, den die Neugeweihten als Priester der Gemeinde geben. Nach den Riten wechseln sie zu den Plätzen, die im Altarraum den Priestern vorbehalten sind. Die Szenen nach der Messe sind herzlich: Die Mitpriester gratulieren, viele lassen sich noch persönlich den Primizsegen von den Dreien geben. Schon am Tag nach der Weihe wechseln Peter Kunz, Marco Stangl und Michael Klug in ihre Einsatz-Pfarreien. Für Peter Kunz ist das Grafenau, Marco Stangl kommt nach Zwiesel und Michael Klug nach Waldkirchen. „Es war sehr emotional“, sagten sie nach der Weihe. Die Feier sei ergreifend gewesen – und vor allem ein Startpunkt, der im priesterlichen Alltag Kraft geben soll.

Wie jeder Weihekandidaten hatten sie einen Primizspruch ausgewählt. „Seid gewiss, ich bin bei euch bis ans Ende der Welt“ ist die Wahl von Marco Stangl. Bischof Oster war in der Predigt darauf eingegangen: „Was kann uns passieren, wenn wir wirklich im Vertrauen gewachsen sind, dass Gott da ist?“ Um in dieser Treue zu bleiben, sei das Gebet das Wichtigste. Michael Klugs Primizspruch lautet: Wer mein Jünger sein will, der nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Darin, so Oster, liege der Hinweis, dass es für Priester nie zuerst um sie selbst gehe. Ein „Mitarbeiter der Freude“ will Peter Kunz sein: Tiefe, echte Freude, sagt der Bischof, gehe von jenen aus, die die Freundschaft zu Gott einlösten. „Dann geht durch euch eine Tür auf.“

Nach der Messe nahmen die Neupriester unzählige Glückwünsche von Mitgeistlichen, von ihren Familien und ihren Freunden entgegen. Viele nutzen die Möglichkeit, sich noch persönlich den Primizsegen spenden zu lassen. Am Nachmittag beschloss eine von den drei Männern selbst gestaltete Dankandacht den Tag der Priesterweihe – und damit auch die zweite Maria-Hilf-Woche des Bistums Passau.

Bistum Passau - Bischof Stefan Oster weiht drei Diakone zu Priestern


Foto: Die Weihekandidaten während der Allerheiligenlitanei (c) Bistum Passau


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