Deutsche Bischöfe gegen 'Ehe für alle': Verfassungsrechtliche Bedenken

29. März 2017 in Deutschland


DBK-Familienbischof Koch sagte der „Passauer Neuen Presse“: „Die deutschen Bischöfe sprechen sich gegen eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften aus.“


Passau-Berlin (kath.net) „Die deutschen Bischöfe sprechen sich gegen eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften aus. Sie teilen die verfassungsrechtlichen Bedenken, die gegen eine einfachgesetzliche Einführung einer Ehe für alle vorgetragen werden.“ Dies stellte der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, wörtlich gegenüber der „Passauer Neuen Presse“ fest. Er erinnerte daran, dass die deutschen Bischöfe in ihren Stellungnahmen zu eingetragenen Lebenspartnerschaften stets deren Unterschied zu den Ehen betont hatten. „Anders als die Ehe kann die eingetragene Lebenspartnerschaft aus sich heraus keine Kinder hervorbringen.“

Der DBK-Familienbischof wies in seiner Antwort an die „Passauer Neue Presse“ auch auf das nachsynodale Papstschreiben AmorisLaetitia‘ hin. Darin hatte Papst Franziskus gesagt, „dass Partnerschaften von Personen gleichen Geschlechts nicht einfach mit der Ehe gleichgestellt werden können, weil ihnen die Weitergabe des Lebens verschlossen ist, die die Zukunft der Gesellschaft sichert“, fasste Koch zusammen.

Der Berliner Erzbischof reagierte mit seiner klaren Feststellung auf Forderungen der SPD-Bundestagsfraktion, gleichgeschlechtlichen Partnern den Zugang zur Ehe zu ermöglichen, offenbar will die SPD, dies noch vor den Bundestagswahlen im Herbst durchzudrücken. Vor wenigen Tagen hatte die SPD-Bundestagsfraktion einen entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen und bringt dies auch in die nächsten Gespräche mit der CDU im Koalitionsausschuss ein. Auch der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz bejaht die sogenannte „Ehe für alle“ und hat bereits angekündigt, das Thema gegebenenfalls auch zum Wahlkampfthema zu machen.

CDU und CSU stehen der gleichgeschlechtlichen „Ehe“ offenbar weiterhin größtenteils ablehnend gegenüber und äußern auch Bedenken gegen die damit verbundene Adoptionserlaubnis für gleichgeschlechtlich verpartnerte Menschen.

Pressefoto Erzbischof Dr. Heiner Koch / Erzbistum Berlin


Erzbischof Koch (c) Erzbistum Berlin


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