BRD: Dubiose religiöse Gruppen machen sich an Politiker heran

in Weltkirche


Scientology, Apokalypse- und Ufo-Gruppen schreiben an Bundestagsabgeordnete


Berlin (kath.net/idea)
Sekten und dubiose weltanschauliche Gruppen versuchen, Bundestagsabgeordnete für ihre Ziele zu gewinnen. Darauf macht die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin aufmerksam. Erleichtert werde die Kontaktaufnahme durch das Internet, über das viele der 666 Abgeordneten zu erreichen sind. Aber auch auf dem herkömmlichen Postwege träten ”weltanschauliche Einzelkämpfer und Gruppierungen” an die Volksvertreter heran, heißt es im Materialdienst der EZW. So hätten im Juli alle Bundestagsabgeordneten eine Nachricht erhalten mit dem Betreff: ”Zeichen von Gott: Der Messias kommt. Wir haben den Weltuntergang und stehen vorm Jüngsten Tag. Das Brandenburger Tor in Berlin ist das Höllentor der Menschheit und muß sofort abgerissen werden!!!”

Hinter der Botschaft stehe, so EZW, ein Gerhard Roth, der apokalyptische Szenarien und Verschwörungstheorien verbreite. Zuvor hätten die Abgeordneten bereits eine drei Seiten starke bebilderte Warnung in englischer Sprache erhalten. Sie behaupte, daß die Weltpolitik zu 95 Prozent aus Saudi-Arabien und von Außerirdischen kontrolliert werde.

Im Hintergrund steht laut EZW Ashtar Sheran, ein spirituelles Wesen, das angeblich zehn Millionen Ufos befehlige.

Werbung für scientologisches Drogenbekämpfungsprogramm

Auch eine Scientologin habe die Bundestagsabgeordneten angeschrieben und um Unterstützung für ein Programm zur Drogenbekämpfung geworben. Es gehe dabei, wie die Frau schrieb, um das Narconon-Programm, eine Rehabilitationsmethode des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard. Die sektenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Renate Rennebach, habe daraufhin eine Klarstellung an alle Bundestagskollegen versandt. Sie habe unter anderem darauf verwiesen, daß die schleswig-holsteinische Regierung., das bayerische Innenministerium und das Berliner Landesschulamt vor dem Narconon-Programm gewarnt hätten. Es bestehe die Gefahr, daß der bereits bestehenden Sucht eine geistige und materielle Abhängigkeit von Scientology folge. Laut EZW benötigen politische Entscheidungsträger in einer Zeit ”verwischter Religiosität” solide Informationen – und sei es nur, um solche Angebote unter ”Kuriosa” abzuheften.


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