Das Geschenk und die Schönheit der Heiligkeit

1. November 2016 in Spirituelles


Benedikt XVI. am 1. November 2010 zum Angelus an Allerheiligen: Das Ziel des Lebens des Christen ist, sich Christus einzuprägen


Rom (kath.net/as) Heiligkeit heißt, Christus in sich einprägen. Dies ist das Ziel des Lebens des Christen. Mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. am heutigen Hochfest Allerheiligen an die auf dem Petersplatz zum Gebet des Angelus versammelten Pilger und Besucher.

Das Hochfest Allerheiligen lade alle dazu ein, den Blick zum Himmel zu erheben und über die Fülle des göttlichen Lebens nachzudenken, das den Menschen erwarte. Als Kinder empfingen die Christen auch die Gnade, um die Prüfungen des irdischen Daseins zu ertragen. Der Papst beklagte den Hunger und den Durst nach Gerechtigkeit, den Unverstand und die Verfolgungen, um dann in Erinnerung zu rufen, dass der Mensch gleichzeitig Erbe dessen sei, was ihm in den Seligpreisungen verheißen worden sei. In ihnen leuchte „das neue Bild von Welt und Mensch auf, das Jesus eröffnet“.

Die Ewigkeit sei nicht eine immer weitergehende Abfolge von Kalendertagen, „sondern etwas wie der erfüllte Augenblick, in dem uns das Ganze umfängt und wir das Ganze umfangen“ (vgl. Spe salvi, 12), das Ganze des Seins, der Wahrheit und der Liebe.

Geschenk und Schönheit der Heiligkeit sei auch die Gemeinschaft mit den seligen Geistern: "Zum Leben der Heiligen gehört nicht bloß ihre irdische Biographie, sondern ihr Leben und Wirken von Gott her nach ihrem Tod. In den Heiligen wird es sichtbar: Wer zu Gott geht, geht nicht weg von den Menschen, sondern wird ihnen erst wirklich nahe" (Deus caritas est, 42).

Auf den morgigen Allerseelentag Bezug nehmend erklärte der Papst, dass die Trennung von den Lieben schmerzhaft sei. Doch der christliche Tod sei ein Teil des Weges der Angleichung an Gott.

„Wir dürfen ihn nicht fürchten, da er in Begleitung des Fürbittgebets der Kirche das tiefe Band nicht brechen kann, das uns in Christus eint." Daran erinnere den Christen das Fest Allerseelen mit seinem Besuch auf den Friedhöfen.

Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Papst mit den folgenden Worten:

"Ganz herzlich heiße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher willkommen. Heute feiern wir das Fest Allerheiligen. Dabei denken wir an die überaus große Zahl von Menschen, die uns in der Gottes- und Nächstenliebe mit Treue und Glaubensstärke vorangegangen sind. Ihre ergreifenden Lebenszeugnisse berühren uns. Sie sind uns aber nicht nur Vorbilder, sondern auch Begleiter, die für uns beten, daß wir in der Gemeinschaft mit Christus und der Liebe zu den Menschen immer mehr wachsen. Euch allen wünsche ich einen gesegneten Festtag".

Lateinische Allerheiligenlitanei


Allerheiligenlitanei in moderner Vertonung: LITANY OF THE SAINTS


Allerheiligenlitanei (modern) - Litanie des Saints de la Communauté du Chemin Neuf



© 2016 www.kath.net