Berlin-Wahl: Kirchenmitglieder votierten vor allem für die CDU

20. September 2016 in Deutschland


Die Linke punktete in erster Linie unter Konfessionslosen


Berlin (kath.net/idea) Trotz kirchlicher Warnungen vor der „Alternative für Deutschland“ (AfD) hat sich jeder achte Protestant und jeder achte Katholik (jeweils zwölf Prozent) bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September für diese Partei entschieden. Das geht aus einer Befragung der Forschungsgruppe Wahlen (Mannheim) am Wahltag hervor. Die AfD erhielt auf Anhieb 14,2 Prozent und ist damit künftig fünftstärkste politische Kraft im Parlament. Bei den Konfessionslosen holte sie 15 Prozent der Stimmen. Berlin zählt zu den am stärksten entkirchlichten Regionen Deutschlands. Knapp 60 Prozent der Berliner sind konfessionslos, 21,5 Prozent evangelisch, 9,3 Prozent katholisch, 6,5 Prozent Muslime, und 0,6 Prozent gehören einer anderen Religion an.

Jeder vierte Protestant stimmte für die SPD, jeder achte für die AfD

Die CDU, die auf 17,6 Prozent absackte, holte bei den Konfessionslosen lediglich 14 Prozent der Stimmen. Deutlich besser schnitten die Christdemokraten bei Katholiken (27 Prozent) und Protestanten (23 Prozent) ab. Stärkste Partei ist mit 21,6 Prozent die SPD. Sie erreichte bei Protestanten 25 Prozent, bei Katholiken 20 Prozent und bei kirchlich Ungebundenen 19 Prozent. Die Linkspartei (15,6 Prozent) erzielte bei Konfessionslosen traditionell ein deutlich besseres Ergebnis (21 Prozent) als bei katholischen und evangelischen Kirchenmitgliedern (neun bzw. acht Prozent). Die Grünen (17,6 Prozent) konnten unter Katholiken und Protestanten (27 bzw. 23 Prozent) deutlich stärker punkten als unter den Konfessionslosen (14 Prozent). Auch die FDP (6,7 Prozent) schnitt unter evangelischen und römisch-katholischen Kirchenmitgliedern überdurchschnittlich gut ab (jeweils acht Prozent). Nicht mehr im Parlament vertreten sind die Piraten (1,7 Prozent).


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