Was Papst Paul VI. in 'Humanae Vitae' prophezeite

29. Juli 2003 in Aktuelles


„Alles, wovor er uns warnte, ist eingetroffen.“ Für Charles Chaput, Erzbischof von Denver, ist klar: Bereits 1968 wusste Papst Paul VI. um die Folgen der heute verbreiteten Verhütungsmentalität.


Washington D.C. (www.kath.net/ ACI/dh) „Jede Berufung ist ein Ruf zur Heiligkeit. Die Ehe und die Familie sollen das große Beispiel für diesen Ruf geben.“ Bei einer Konferenz anlässlich des 35. Jahrestages der Enzyklika über das menschliche Leben „Humanae Vitae“ von Papst Paul VI., sprach Bischof Charles Chaput über vier prophetische Vorhersagen des Autors, um die Christen in der heutigen Welt zu ermuntern, ihrer oft vergessenen Würde gemäß die Heiligkeit zu suchen. Gerade in der Familie, in der „wichtigsten Lebenszelle der Gesellschaft“, werde sozusagen spielend „die Treue, der Mut und die selbstlose Sorge für die anderen“ gelernt.

Denn „die Wahrheit ist viel überzeugender, wenn wir sie aus erster Hand, in den Handlungen der anderen sehen“. Wächst man in einer solchen Familie auf, in der die Eheleute bewusst eine „aktive Liebe“ leben, die „neues Leben schafft“, so wird man den Herausforderungen unserer Zeit verantwortungsbewusst entgegentreten können. Die heute sichtbar gewordenen „Folgen einer Politik, die gegen das Leben gerichtet ist“, habe bereits Paul VI. 1968 in „Humanae Vitae“ prophezeit.

Die Möglichkeit der Verhütung würde zunächst die Gesellschaft “zur ehelichen Untreue und zu einem allgemeinen moralischen Verfall führen“, die Frau „in ein bloßes Instrument der egoistischen Befriedigung“ degradieren, „den öffentlichen Amtsträgern, die keine moralischen Anforderungen beachten, eine gefährliche Waffe in die Hände legen“ und uns alle schließlich zur illusorischen Überzeugung veranlassen, „wir hätten eine uneingeschränkte Macht über unsere Körper“.

Und tatsächlich sei alles so gekommen: Selbst das Eheverständnis an sich stünde auf dem Prüfstein, die ausufernde Pornographie degradiere die Frau und zerstöre die Liebe, Staaten bedienten sich der Verhütungspolitik als Waffe zum Schutz der „nationalen Sicherheit“ und schließlich werde durch die Verhütung die Fruchtbarkeit geradezu als Infektionskrankheit hingestellt. „Nie sind wir so intelligent wie wir glauben, und selten sind wir so bescheiden, wie wir es sein sollten. Ich glaube, die Einzigartigkeit der Enzyklika Humanae Vitae liegt darin, dass Paul VI. dieses Problem verstanden hat wir kein anderer: er besaß den Mut, darauf hinzuweisen. Und er besaß die Liebe und die Hoffnung, uns aufzurütteln, um zu unserer wahrhaft christlichen Bestimmung zurückzukehren: zur Berufung, mit Gott an der Schöpfung eines neuen Lebens mitzuarbeiten, welches das Angesicht der Erde erneuert.“


© 2003 www.kath.net