Ägyptens bekanntester Konvertit ist wieder Moslem

18. August 2016 in Weltkirche


Mohammed Hegazy verkündete über Youtube, zum Islam zurückgekehrt zu sein


Kairo (kath.net/idea) Ägyptens wohl bekanntester Konvertit, Mohammed Hegazy, ist wieder Moslem. Das verkündete der 33-Jährige über die Videoplattform Youtube. Er sei als Moslem geboren und er werde als Moslem sterben. Hegazy hatte sich im Alter von 16 Jahren für das Christentum entschieden. Als er und seine Frau das erste Kind erwarteten, beantragte er 2007 die staatliche Anerkennung des Religionswechsels, damit das Kind christlich getauft werden kann. Denn solange im Ausweis des Vaters als Religionszugehörigkeit „Moslem“ eingetragen ist, gilt jedes Kind dieses Mannes automatisch auch als Moslem. Als Hegazy das Recht auf Religionswechsel verweigert wurde, klagte er gegen diese Entscheidung. Der Fall erregte viel Aufsehen; Hegazy wurde in ganz Ägypten bekannt. Aber das Gericht lehnte auch den Einspruch ab: Für einen Moslem sei es gegen das Gesetz, den Islam zu verlassen. Nur der Wechsel von anderen Religionen in den Islam sei zulässig.

Seine Frau und die beiden Kinder leben in Deutschland

Wegen teils massiver Anfeindungen mussten er und seine Familie zeitweise untertauchen. Seine Frau Kristina und die beiden gemeinsamen Kinder leben seit 2011 in Deutschland. 2014 wurde Hegazy wegen „Unruhestiftung durch Verbreitung falscher Informationen“ zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, Angriffe auf Christen und deren Einrichtungen im oberägyptischen Minya ohne Genehmigung gefilmt zu haben. Dadurch habe er ein „falsches Bild“ verbreitet.

Die Evangelische Nachrichtenagentur idea und die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM, Frankfurt am Main) benannten Hegazy daraufhin zum „Gefangenen des Monats September“ und riefen dazu auf, sich beim ägyptischen Staatspräsidenten für seine Freilassung einzusetzen. Die Proteste zeigten Wirkung: Die fünfjährige Haftstrafe wurde auf ein Jahr verringert. Erst vor wenigen Wochen war er aus der Haft entlassen worden.

Ägyptische Menschenrechtler gehen davon aus, dass Druck auf ihn ausgeübt wurde, zum Islam zurückzukehren.


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