'Dann weiß ich, es kann gar nicht so furchtbar sein in unserer Kirche'

29. Juli 2016 in Jugend


"Was mir durch den Kopf geht, wenn ich die Bilder vom Weltjugendtag sehe." Gastbeitrag von Susanne Wenzel


Köln (kath.net) Der heilige Johannes Paul II., Benedikt XVI. und jetzt Franziskus. Diese "alten" Männer – das ist ganz bestimmt nicht despektierlich gemeint – versammeln mit der Botschaft von Liebe und Barmherzigkeit seit vielen Jahren jeder von ihnen mehr Jugendliche an einem Platz bei den Weltjugendtagen als die Beatles und die Stones während ihrer Karrieren mit ihren Botschaften von Sex, Drugs and Rock'n Roll zusammen.

Und wenn ich sehe, wie beschwerlich teilweise die Anreise nach Krakau für die Jugendlichen war und sie sind fröhlich und feiern ein großes Fest des Glaubens und der Hoffnung, gibt mir das selbst Hoffnung. Denn dann weiß ich, es kann gar nicht so furchtbar sein in unserer Kirche.

Ich weiß selbst, dass es unter diesen Umständen mit den Messen schwierig ist. Aber ich habe bei diversen Veranstaltungen bzw. Gebetstagen in den letzten Jahren so viele Jugendliche erlebt mit einer Andacht und einem Gebet, dass ich fest glaube, dass es unserem Herrn so wichtig ist, ihre Herzen zu gewinnen, da sieht er über die ein oder andere Schwäche in der Liturgie hinweg. Jeder von uns, der von sich selbst behauptet, er sei mit den Gedanken schon immer und zu jeder Zeit zu 150 Prozent bei der Sache und konzentriert, möge sich erst einmal selbst prüfen, ob er das wirklich so sagen kann. Das ist sicher selbst unseren zahlreichen Heiligen nicht gelungen. Und sie sind jung, sie müssen und werden lernen, diese Jugendlichen!

Als ich damals nach der Seligsprechung Johannes Pauls II. irgendwo im Gewimmel im Borgo unserer Lokalredaktion ein Telefoninterview gab, zog an mir eine Gruppe Jugendlicher vorbei. Sie sangen etwas auf Spanisch, dass mir jemand übersetzte sinngemäß mit sie sind "die Jugend des Papstes". Und ich war ganz angerührt und sagte "Ja! Hier sieht man es, was Benedikt XVI. gesagt hat: Die Kirche ist jung! Und das gibt uns allen Grund zur Hoffnung. Denn wenn so viele Jugendliche Gott so lieben, dann weigere ich mich zu glauben, dass unsere Welt so schlecht ist."

Und Hoffnung ist das, was wir im Augenblick wohl am meisten brauchen.



Foto (c) Peter Winnemöller



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