Die evangelische Kirche schrumpft schneller als die katholische

16. Juli 2016 in Deutschland


2015 traten 210.000 Protestanten aus, aber nur 25.000 ein.


Hannover (kath.net/ idea)
2015 traten rund 210.000 Protestanten aus den zwanzig evangelischen Landeskirchen in Deutschland aus. Das sind etwa 60.000 weniger als noch im Vorjahr. Wie aus einer am 15. Juli in Hannover veröffentlichten EKD-Statistik hervorgeht, lagen die Austritte damit im Vergleich zu 2014 um 22 Prozent niedriger. Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Aufnahmen. Sie sank von 27.000 auf 25.000. Die Zahl der Taufen verringerte sich um 3.000 auf jetzt 175.000.

Insgesamt schrumpft die evangelische Kirche deutlich schneller als die römisch-katholische Kirche. Bei den Protestanten ging die Mitgliederzahl im Vergleich zu 2014 um etwa 360.000 auf knapp 22,3 Millionen zurück. Das entspricht einem Minus von 1,6 Prozent. Die Katholiken verloren mit 178.000 Mitglieder (-0,7 Prozent) die Hälfte weniger. Sie bleiben mit 23,8 Millionen Angehörigen die größte Konfession. Insgesamt sind 56 Prozent der knapp 82 Millionen Einwohner Mitglied in einer der beiden großen Kirchen.

Die Kirchen in Sachsen-Anhalt und Thüringen verloren am meisten

Mit Blick auf die 20 Landeskirchen wird deutlich, dass die Evangelische Landeskirche Anhalts den prozentual größten Mitgliederverlust verkraften muss: Ihr gehören nun rund 34.500 Menschen an. Das entspricht einem minus von 5,2 Prozent. Den zweitgrößten Rückgang hat die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland zu verzeichnen: minus 2,5 Prozent (2015: 747.000 Mitglieder). Am wenigsten Mitglieder verlor die Evangelisch-reformierte Kirche (-1,0 Prozent). Zu ihr gehörten im vergangenen Jahr 177.000 Menschen. Knapp dahinter folgen die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (2,4 Millionen Mitglieder) und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg (424.000 Mitglieder) mit jeweils einem minus von 1,1 Prozent.

Foto: (C) kath.net, sb


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