'Er lässt sich weder unterkriegen noch mundtot machen'

5. Juli 2016 in Aktuelles


Preis für das Leben für den Salzburger Weihbischof Andreas Laun - Die Laudatio im Wortlaut auf kath.net


Südtirol (kath.net) Ende Mai wurde in Südtirol der jährliche Preis des Lebens an den Salzburger Weihbischof Andreas Laun verliehen. Die Ansprache bei der Preisverleihung wurde dabei von Hans Lanz gehalten.

kath.net dokumentiert die Laudatio im Wortlaut:

In einer Radiodiskussionssendung am 9.3.1989, moderiert von Peter Huemer, sagte der damalige Professor für Moraltheologie – nachdem er 23 Minuten auf seine erste Wortmeldung gewartet hatte, folgendes: „… die Kirche bekennt sich zu ihren Pflichten in der Suche nach der Wahrheit in Religiösen Fragen, die Menschen in ihrem Gewissen berühren und binden und anders erhebt die Wahrheit nicht Anspruch als Kraft der Wahrheit selbst.“ Klingt etwas kompliziert, ist es auch, aber Prof. Andreas Laun ist diesem Grundsatz (aus dem 2. Vatikanischen Konzil) immer treu geblieben, ob als einfacher Pfarrmoderator, ob ab 1995 als Weihbischof von Salzburg – nach der Suche der Wahrheit.

Als mich der Präsident der Bewegung für das Leben / Südtirol, Christian Raffl, ersuchte, heute diese ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen, war ich zunächst erschrocken, dann aber dachte ich, es ist doch einfacher über jemanden zu berichten, der etwas sagt, als über jemanden, der sich irgendwo verkriecht. Was mich an Prof. Laun immer wieder fasziniert, ist nicht nur, dass er auf jedem Bild, das hergezeigt wird, mit einem Lächeln abgebildet ist (auch wichtig), sondern vor allem, dass er Dinge mit einem Klartext belegt, wo viele andere neidvoll hinhören.

Seine letzte Wortmeldung zur Österreichischen Bundespräsidentenwahl war ein solches Zeichen für seinen unermüdlichen Einsatz – für die Wahrheit. Er lässt sich weder unterkriegen noch mundtot machen – das hat er in unzähligen Diskussionssendungen im Fernsehen und Rundfunk bewiesen. Seine Veröffentlichungen zu Fragen des Lebensschutzes, seine Vortragsreihen in ganz Europa und hier in Südtirol, sind Hinweise genug, dass die „letztendliche“ Laudatio nicht ich hier heute machen kann, sondern dass diese dem vorbehalten ist, der unser Leben gestaltet, unserem Schöpfer.

Meine Aufgabe ist es, unserem heutigen Ehrengast zu all den internationalen Preisen und Anerkennungen, die er bereits erhalten hat, den Dank der Bewegung für das Leben auszusprechen, für den Zuspruch an Mut und Informationen, dafür, dass er immer an vorderster Front steht (wirklich mutige Menschen erkennt man daran, dass sie sich Vor und nicht HINTER eine Thematik stellen).

In einem Kommentar zur Kandidatenempfehlung von Weihbischof Laun schrieb ein Leser auf kath.net folgendes: „Die meisten Christen leiden an einem Unterlegenheitskomplex, da sie nicht glauben, dass das Evangelium ein kostbarer Schatz ist.“

Und der oberste Kirchenvertreter Österreichs meinte sinngemäß: „…das Land zusammenzuführen…?“ Ich ging immer davon aus, dass ein Kirchenvertreter zur Wahrheit zu führen hat, denn die ist heutzutage mehr denn je gefragt. Auch unsere Gesellschaft ist zweigeteilt: die einen interessiert der Lebensschutz gar nicht – von der Wegschaugesellschaft bis zur Mittäterschaft, die andere stehen auf der Seite des Lebens: alle – bis zu unserer persönlichen Laudatio an unserem Lebensende.

Vgl. dazu auch:
- Kommentar von Bischof Laun zur österreichischen Bundespräsidentenwahl: Wie gehirngewaschen sind Christen?

- Bischof Laun: Abtreibung und was die Kirche tun sollte

Während der Preisverleihung


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