Junker, Schäuble und der Brexit

20. Juni 2016 in Kommentar


Kommt es tatsächlich zu einem Austritt Großbritanniens aus der EU, so stellt das einen Supergau, nicht nur wirtschaftlich für England, sondern vor allem politisch für die EU dar. Gastkommentar von Norbert van Handel


Steinerkirchen a.d. Traun (kath.net) Kommt es tatsächlich zu einem Austritt Großbritanniens aus der EU, so stellt das einen Supergau, nicht nur wirtschaftlich für England, sondern vor allem politisch für die EU dar.

Man sollte meinen, dass die europäischen Potentaten alles tun müssten, um einen Brexit zu vermeiden.

Kommissionspräsident Junker

„Ich mache seit Jahren nichts anderes, als der Regierung in Paris Verstöße des Stabilitätspaktes zu erlauben.“, verlautete jüngst Kommissionspräsident Junker bei einem Treffen der französischen Bürgermeister in Paris.

Auf die Frage, warum er Frankreich diese Vorteile gewähre, meinte er schlicht: „Weil es Frankreich ist“.

Was meinen Sie damit Herr Junker? Darf Frankreich alles und die anderen Staaten nichts?

Die Begeisterung der übrigen 27 Mitglieder der EU, vor allem aber die der Engländer, wird überschaubar sein.

Kommissionsvizepräsident Timmermans

Auch die Aussagen des Vizepräsidenten der Kommission Frans Timmermans irritieren.

Der Prozess der Umsetzung der „multikulturellen Vielfalt“ in allen Staaten ist weltweit zu beschleunigen, meinte Timmermans bei einer Rede des so genannten „Grundrechte Kolloquiums der EU“.

Im Klartext heißt dies, dass Europa vor der mittelöstlichen und afrikanischen Invasion nicht geschützt wird, sondern dass diese sogar noch beschleunigt werden soll!

Die Menschen in Europa werden sich freuen und die Engländer, die dies gelesen haben, werden in Scharen den Brexit wählen.

Finanzminister Schäuble

Den Vogel aber schoss Herr Schäuble, der deutsche Finanzminister und Intimus von Frau Merkel, ab: „Die Abschottung ist doch das, was uns kaputtmachen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe. Für uns sind Muslime in Deutschland eine Bereicherung unserer Offenheit, unserer Vielfalt. Schauen Sie sich doch einmal die dritte Generation der Türken an, gerade auch die Frauen: das ist doch ein enormes innovatorisches Potential.“, meinte Schäuble in der renommierten deutschen Zeitung „die Zeit“ vom 8. Juni 2016.

Zitiere ich falsch oder war nicht vor 80 Jahren „blond, blauäugig und deutsch“ die Parole, die wir Gott sei Dank nachhaltigst der stets andauernden Vergangenheitsbewältigung unterzogen.

Heißt es heute stattdessen: „dunkel, vollbärtig und islamisch“?
Was hat sich Herr Schäuble dabei gedacht?

Der Sultan

Nachdem die Partnerschaft mit dem neuen Sultan der Türkei, die Frau Merkel so eifrig pflegt, erwartungsgemäß nicht funktioniert, bleibt die Frage offen, wie man sich die Lösung der Immigrantenfrage eigentlich überhaupt vorstellt?

Außenminister Kurz

Der richtige Vorschlag des österreichischen Außenministers Sebastian Kurz, sich als Vorbild Australien mit seiner konsequenten Flüchtlingspolitik zu nehmen, wird ja bedauerlicherweise vom internationalen Gutmenschenkartell abgelehnt.

Morde, wo immer es geht

Gleichzeitig sickern Tag für Tag immer mehr „einsame Wölfe“ – Einzeltäter – nach Europa und morden, wo es möglich ist.

Frau Merkel jedoch will bei ihrer Haltung bleiben. Wie soll man auch aus Fehlern lernen, wenn man anscheinend meint fehlerlos zu sein.

In den USA, wo die Integration angeblich so gut gelungen ist, nehmen islamistische Morde kleiner und größerer Dimension zunehmend mehr zu.

In Frankreich meint Herr Holllande lapidar: „Das Risiko terroristischer Aktionen ist reell und beträchtlich.“. Danke, Herr Präsident, das wissen wir schon.

Und die Kirche

Das, was aber einen gläubigen Christen wohl am meisten stört, ist, dass auch die Kirchen schweigen, sie verzeihen und verstehen alles – was eigentlich haben sie verstanden?

Wenn zwar in großartiger Hilfsbereitschaft bedauernswerten Flüchtlingen geholfen wird, andererseits aber vor lauter Toleranz gegenüber alles und jedem das Christentum den Bach hinuntergeht, dürfte wohl irgendetwas falsch laufen.

Die Christen in diesem Land aber bleiben schutzlos, verängstigt und verstört zurück und Europa gibt den Brexit Befürwortern in England laufend neue Munition.

Dr. Norbert van Handel ist Unternehmer und in verschiedenen Aufsichtsräten, Beiräten und Stiftungen. Er war langjähriger (österreichischer) Vizepräsident der Niederländischen Handelskammer in Österreich. Er ist ehrenamtlich in leitender Funktion in verschiedenen Organisationen, gesellschaftspolitischer und kultureller Art. Er ist Prokurator des St. Georgsordens.

Die Meinung, die Norbert van Handel vertritt, ist die persönliche Meinung des Autors und nicht in allen Fällen die der Organisationen und deren Exponenten, in denen er tätig ist.


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