Benedikt XVI. meldet sich erneut zu Wort

15. Juni 2016 in Chronik


Laut italienischen Medienberichten verfasste er für ein Buch mit Beiträgen zu Ehren von Kardinal Giacomo Biffi eine Würdigung.


Rom (kath.net/KNA) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hat sich erneut zu Wort gemeldet: Laut italienischen Medienberichten vom Mittwoch verfasste er für ein Buch mit Beiträgen zu Ehren von Kardinal Giacomo Biffi (1928-2015) eine Würdigung des früheren Erzbischofs von Bologna.

Seit seinem Rücktritt Ende Februar 2013 äußert sich Benedikt XVI. nur noch selten in der Öffentlichkeit. Zuletzt erschien im März ein Interview mit ihm, in dem er sich erstmals zu Papst Franziskus äußerte.

Nach einer Anekdote, die in italienischen Medien kursierte, soll der damalige Kardinal Joseph Ratzinger im Konklave 2005 angeblich Biffi seine Stimme gegeben haben.

Biffi sei ein «beispielhafter Hirte der Kirche Gottes in stürmischen Zeiten» und ein «Mann außerordentlichen Mutes ohne Angst, populär oder unpopulär zu sein» gewesen, zitierten Medien aus dem Text des emeritierten Papstes. Er wünsche sich, dass es in der Kirche nie an «Personen von dieser menschlichen Größe» fehlen werde. Das Buch mit dem lateinischen Titel «Ubi fides ibi libertas» («Wo Glaube ist, da ist auch Freiheit») wurde am Dienstag in Bologna vorgestellt.

Biffi war von 1985 bis 2003 Erzbischof von Bologna. Im Kardinalskollegium und in der Italienischen Bischofskonferenz war er einer der Wortführer des konservativen Flügels.

Nach der Anekdote soll Biffi gegenüber einem neben ihm sitzenden Kardinal im Konklave 2005 seine Verwunderung darüber zum Ausdruck gebracht haben, dass er in jedem Wahlgang eine einzige Stimme bekomme. Er wird mit den Worten zitiert: «Wenn ich herausfinde, wer sich versteift, mich zu wählen, ich verspreche es, der bekommt eine Tracht Prügel.» Der angesprochene Kardinal soll ihm darauf hin geantwortet haben, dass ihn offensichtlich Ratzinger gewählt habe und er somit dem Papst eine Tracht Prügel verabreichen müsste.

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