Kurienkardinal reagiert gelassen auf Veruntreuungsvorwurf

25. Mai 2016 in Aktuelles


Durch fragwürdige Immobiliengeschäfte Kardinal Calcagnos sollen Millionenverluste entstanden sein


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der oberste vatikanische Immobilienverwalter, Kardinal Domenico Calcagno, hat gelassen auf den Vorwurf der Veruntreuung von Kirchengeldern reagiert. Er wolle zunächst die Zusendung der Unterlagen durch die italienische Staatsanwaltschaft abwarten, teilte das vatikanische Presseamt am Wochenende mit. Die Staatsanwaltschaft von Savona hatte zuvor Ermittlungen gegen den Präsidenten der vatikanischen Güterverwaltung APSA aufgenommen. Sie wirft ihm vor, in seiner Zeit als Bischof im norditalienischen Savona, durch fragwürdige Immobiliengeschäfte Millionenverluste verursacht zu haben.

Calcagno verweise darauf, dass die ihm zur Last gelegten Unregelmäßigkeiten hauptsächlich in die Zeit nach seinem Wechsel in den Vatikan am 7. Juli 2007 fielen, so die Mitteilung weiter. Der Vatikan betonte zudem, das die Vorwürfe nichts mit Calcagnos derzeitiger Aufgabe zu tun hätten. Der italienische Geistliche war zunächst Sekretär der APSA; seit 2011 steht er an der Spitze der Behörde, die den Immobilinbesitz des Vatikan verwaltet.

Calgagno soll laut Staatsanwaltschaft Gelder des kircheneigenen "Instituts für die Unterstützung von Klerikern" in Savona veruntreut haben, das Kirchengelder zur Bezahlung und sozialen Sicherung von Priestern verwaltet. Aufgefallen war die Misswirtschaft des Instituts laut Medienberichten bei einer Überprüfung der Bilanzen aus dem Jahr 2009. Laut den Berichten wird auch gegen Pietro Tartarotti, der das Institut bis 2014 leitete und seinen Stellvertreter, Gianmichele Baldi, ermittelt. Die beiden sollen bereits zu den Vorfällen befragt worden sein.

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