Özdemir: CDU/CSU sollten Christen in Türkei «nicht ganz vergessen»

4. April 2016 in Deutschland


Grünen-Chef Cem Özdemir sagte in ARD-Sendung: «In der Türkei werden Kirchen geschändet. In der Türkei werden christlichen Gemeinschaften die Gebäude enteignet» Von den C-Parteien höre er «da gar nichts dazu».


Berlin (kath.net/KNA) Angesichts des umstrittenen Flüchtlings-Abkommens mit der Türkei hat Grünen-Chef Cem Özdemir (Foto) die Unionsparteien aufgefordert, die Christen in dem muslimisch geprägten Land «nicht ganz» zu vergessen. «In der Türkei werden Kirchen geschändet. In der Türkei werden christlichen Gemeinschaften die Gebäude enteignet» sagte Özdemir in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin». Von den C-Parteien höre er «da gar nichts dazu».

Weiter sagte der Grünen-Politiker, das Abkommen mit Ankara zur Rückführung von Flüchtlingen aus Griechenland scheine «mit heißer Nadel gestrickt». Mit Blick auf mögliche Ausweichrouten der Flüchtlinge sprach er von einem «Risiko, dass noch mehr Menschen ihr Leben verlieren können». In Europa handle «jeder nach dem St.-Florians-Prinzip».

Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte in derselben Sendung, wenn die Grünen das Abkommen in Frage stellen wollten, seien sie «auf jeden Fall auf dem Holzweg». Der Türkei dürften jedoch nicht zu große Zugeständnisse gemacht werden. Eine völlige Visa-Freiheit für alle Menschen mit einem türkischen Pass könne «aus Sicherheitsgründen nicht in Frage kommen», so Herrmann. Er zeigte sich froh darüber, «dass jetzt die Zahl der Flüchtlinge deutlich zurückgegangen ist». Das sei eine deutliche Erleichterung für die Gemeinden in Deutschland.

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Foto Cem Özdemir © Fraktion Bündnis 90/Die Grünen / Stefan Kaminiski


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